Rezension

Große Erwartungen und kleine Enttäuschungen

Was wir sind - Anna Hope

Was wir sind
von Anna Hope

Bewertet mit 4 Sternen

Anna Hopes dritter Roman "Was wir sind" beschreibt das Leben dreier Freundinnen. In Zeitsprüngen vor und zurück lernt der Leser Hannah, Cate und Lissa kennen: während ihrer Studienzeit, in ihren Zwanzigern und in den Dreißigern. Kein der drei Frauen lebt das Leben, dass sie sich erträumt hat.
Hannah hat zwar beruflich viel erreicht, wünscht sich aber nichts sehnlicher als ein Kind. Nach mehreren erfolglosen künstliche Befruchtungen leidet auch ihre Beziehung immer mehr unter dem unerfüllten Kinderwunsch. Cate ist Mutter geworden, allerdings leidet sie unter der üblichen Schlaflosigkeit und hadert mit ihrem Leben auf dem Land in der Nähe ihrer Schwiegermutter. Lissa ist Schauspielerin und hangelt sich von einem zum nächsten Casting. Ein wenig beneiden sich die drei Freundinnen gegenseitig. Und so erzählt Anna Hope eine Geschichte von richtigen und falschen Entscheidungen, von Liebe und Verrat, und auch von Träumen und der Realität.

Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen. Die Charaktere sind gut beschrieben, wenn auch ein wenig stereotyp. Allerdings ist mir keine der Freundinnen beim Lesen so richtig ans Herz gewachsen. Die Zeitsprünge weit in die Vergangenheit fand ich manchmal zu viel. Die Geschichte hätte auch mit weniger Rückblicken gut funktioniert.
Was mich am meisten gestört hat, ist das keine der Frauen ihrem Leben etwas positives abgewinnen kann. Hannah genießt ihren beruflichen Erfolg und ihre Beziehung nicht, Cate freut sich weder selbst Zeit mit ihrem Kind zu verbringen noch freut sie sich, wenn ihre Schwiegermutter babysitten will und auch Lissa ist die meiste Zeit unglücklich. Auf der vorletzten Seite wir dann doch noch einiges erwähnt, wofür die Drei dankbar sind aber dann ist das Buch auch schon zu Ende. Einen bleibenden Eindruck hat "Was wir sind" bei mir nicht hinterlassen: 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.