Rezension

Große... Größere... Titanenhafte Unterhaltung!

Attack on Titan 01 - Hajime Isayama

Attack on Titan 01
von Hajime Isayama

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Ein düsterer Blick in die Zukunft: In 2000 Jahren leben die letzten Menschen dieser Welt eingeschlossen hinter 50 Meter hohen Mauern - wie Vögel in einem Käfig. Warum? Weil sie sich vor den riesigen Titanen schützen wollen, die in der Außenwelt auf sie lauern. Seit mehreren Jahren gab es keine großen Angriffe mehr, doch jeden Tag befürchten die Menschen das Schlimmste.
Auch Eren und Mikasa, zwei Teenager, sind unter den letzten Überlebenden. Ihr Vater ist Arzt und ihre Mutter führt den Haushalt. Eigentlich klingt das nach einem normalen Leben, wären da eben nicht die Titanen! Sogenannte Aufklärungstruppen haben sich dazu bereit erklärt, die schützenden Mauern zu verlassen und die Titanen und ihre Schwächen ausfindig zu machen. Doch kaum einer kommt von seiner Reise lebend zurück...
Als dann auch noch der "Kolossale Titan" über die Stadt herfällt und ein Elternteil von Eren und Mikasa verschlungen wird, ist für beide klar: Das gibt Rache!
Der Kampf um Würde, Freiheit und das nackte Überleben hat begonnen...

Meine Meinung:

Wenn man in der Manga- und Animeszene etwas bewandert ist, dann kam man in den letzten Monaten um diese Serie gar nicht herum. Attack on Titan war einfach in aller Munde. Die diesjährige Leipziger Buchmesse schien auch von "kolossalen" Cosplays dominiert zu werden. Levi, Hanji und Annie - fast alle Charaktere waren in den Messehallen auffindbar. Doch ist an dem ganzen Hype etwas dran?
Vor einiger Zeit hatte ich die erste Folge des Animes angeschaut, weil ich eben so viele gute Stimmen dazu hörte. Und was soll ich sagen? Die Animationen waren super und das Charakterdesign ebenso.

Zuerst einmal: Der Manga ist genau wie der Anime sehr blutig. Aus diesem Grund ist er auch mit einem "Empfohlen ab 16 Jahren"-Sticker versehen und zusätzlich eingeschweißt. Wer also beim Anblick von Blut ohnmächtig wird, der sollte eventuell die Finger davon lassen. Alle anderen erwartet eine großartige und düstere Story, die so noch nicht dagewesen ist. Die Vorstellung, dass man wie Vögel in einem Käfig haust und jeden Tag Angst um sein Leben haben muss, ist wirklich beängstigend und auch im Manga durchweg spürbar. Interessant finde ich auch die verkehrten Rollen: Während Eren mutig aber weinend und kopflos voranprescht, ist Mikasa die, die ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt und einen kühlen Kopf bewahrt.
Zu Anfang jedes Kapitel bekommt ihr auch nützliche Erklärungen rund um das Titanenuniversum. So wird der Aufbau der Mauern oder auch die Ausrüstung des Aufklärungstrupps näher erläutert.
Zum Zeichenstil lässt sich sagen, dass er von Seite zu Seite unterschiedlich ist. Manche Zeichnungen von Isayama wirken fast skizzenhaft, wobei andere so detailliert sind, dass man die Fenster der weit entfernten Häuser noch sieht. Aber all das trägt auch zur Erzählweise des Mangas bei. Genau wie die exzessive Verwendung von Speedlines. Alles erscheint schneller, dynamischer und lebendiger.
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der Zeichenstil - wie mir - nicht jedem gefällt. Ich hab es lieber ruhiger und nicht so "derbe". Zur Stimmung der Geschichte passt es aber perfekt!

Fazit:

Mit Band 1 von  Attack on Titan aus der Feder von Hajime Isayama habe ich den furiosen Auftakt der derzeit wohl  meist gehyptesten Mangaserie der Welt gelesen. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und jeder hat seine eigenen kleinen aber liebevollen Macken. Ich bin gespannt, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickeln werden. Die Angst der Menschen vor den Titanen ist bei der Lektüre des Buches fast spürbar. Terror, Schrecken - was wäre, wenn Isayama die Zukunft aufzeigt, die uns tatsächlich eines Tages erwartet? Mit genau dieser Frage möchte ich euch heute entlassen.
UND nicht zu vergessen mit dem Ergebnis: Attack on Titan wird zurecht gehyped!

Bewertung:

4 von 5 Sterne!
Ein Manga mit Nervenkitzel, der auf noch(!) Größeres hoffen lässt ;)
Den Punkt Abzug gibt es, weil ich vom Zeichenstil noch nicht 100%ig überzeugt bin.