Rezension

Großer Anteil historischer Elemente

Der Teufel von New York - Lyndsay Faye

Der Teufel von New York
von Lyndsay Faye

Bewertet mit 3 Sternen

Im New York des Jahres 1845 läuft dem jungen Polizisten Timothy Wilde auf der Straße ein völlig verstörtes kleines Mädchen in die Arme. Es trägt ein blutdurchtränktes Nachthemd und will oder kann nicht sagen, wer es ist – und was ihm zugestoßen ist. Kurz darauf findet Timothy auf einem entlegenen Gelände 19 vergrabene Kinderleichen. Es ist ein heikler Fall für die gerade gegründete Polizei: In der Stadt kursieren die wildesten Gerüchte und die politische Situation ist zum Zerreißen angespannt.

Meine Meinung: 
Ich habe mich auf dieses Buch sehr gefreut, weil mich alleine das Cover extrem angesprochen hat. Die Geschichte hörte sich auch nach meinem Geschmack an und ich habe eine sehr spannende Polizeigeschichte im Jahr 1845 erwartet. Zusammen mit Timothy wollte ich quasi auf Verbrecherjagd gehen und die Morde an den Kindern aufklären. Ich hatte ein bisschen auf eine Art "Jack-The Ripper" Story gehofft, die mit unerwarteten Wendungen und spannender Polizeistimmung daher kommt. Meine Wünsche wurden leider nicht ganz erfüllt. 

Die Geschichte ist nämlich stellenweise sehr zäh. Das liegt wohl insbesondere an den kaum vorhandenen Dialogen. Diese sind eher spärlich und dann nicht mal sonderlich interessant. Die Inhalte der Dialoge sind wenn dann einfach nur zweckdienlich für den Lauf der Geschichte oder sollen einem die Charaktere etwas näher bringen. Aber mir war das irgendwie noch zu wenig - ich mag Dialoge einfach total gerne, weil die einem Buch mehr Leben verleihen. Das fehlte hier irgendwie ein bisschen. Außerdem werden halt zwischendurch viele Hintergrundinfos gegeben. Ich finde, dass man sehr viel über das Leben in Amerika zu der Zeit erfährt. Viele Iren kommen ins Land, bringen Krankheit, aber auch andere Werte mit sich. Religion und Politik spielen eine große Rolle und stehen sehr im Mittelpunkt der Geschichte. Das Buch erinnert daher stellenweise ziemlich an einen historischen Roman. Das hat mich eigentlich nicht gestört, sondern ich hab einiges über die Amerikaner aus der Zeit gelernt. Die Autorin hat anscheinend sehr gut recherchiert und es ist einfach spannend zu erleben, wie die erste Polizei ins Leben gerufen wurde. Allerdings bleibt durch die vielen Erklärungen die Spannung auf der Strecke. Timothy ist zwar ein schlauer Bursche und sein logisches Denken ist für den Leser wirklich interessant zu erleben, aber das Ganze rückt einfach zu sehr in den Hintergrund. Ich habe mich daher stellenweise sehr durch das Buch gequält und kann nur eine mittlere Bewertung geben. Die nächsten Bände werde ich mir dennoch irgendwann mal besorgen, weil mich interessiert was Timothy noch alles erleben wird :) 

Fazit: 
Eine schöne solide Geschichte, die einen in das Land Amerika im Jahr 1845 führt. Die erste Polizei wird gegründet und Kindermorde müssen aufgeklärt werden. Ich hatte hier einen spannenden Polizeiroman mit historischem Anteil erwartet. Leider ist der historische Anteil sehr hoch und die Dialoge und auch die Spannung kommen daher zu kurz. Ich kann daher nur solide 3 Sterne vergeben.