Rezension

großer Nervenkitzel und düstere Stimmung

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Er kommt zu sich. Ein Tropfen trifft sein linkes Auge. Dann schießt Regen aus dem grauen Himmel. Er dreht den Kopf zur Seite, spuckt Schlamm und Kies aus, entdeckt ein Gesicht, wenige Meter entfernt. Haare kleben wie dünne Schlangen auf der Stirn. Aus dem Mundwinkel rinnt Wasser. Bleiche Haut, dreckverschmiert, geschlossene Augen. Es ist sein eigenes Gesicht! Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann.

Meinung:
Wow, was für ein rasantes Buch. Obwohl der Roman relativ wenig Handlung aufweist, und mich im Mittelteil kurzzeitig ein leichtes Gefühl der Stagnation überkommen hat, war ich dennoch irgendwie die ganze Zeit gefesselt.

Und zwar aufgrund der großen Spannung, die dieses Buch ausmacht. Die Spannung entsteht gleich auf mehreren Ebenen. Zum einen wird die Geschichte aus Carls Sicht erzählt. Dadurch weiß der Leser auch nicht mehr, als Carl selbst und versucht zusammen mit ihm herauszufinden, wer er ist und wie sein Leben aussah.
Und die Erkenntnisse sind wirklich ernüchternd. Die Mutter Alkoholikerin, das Leben der Familie von Armut, Gewalt und Straftaten geprägt. Aber mit Voranschreiten des Romans treten dennoch immer mal wieder auch gute und bedeutende Momente aus Carls Leben ans Licht.

Die Art und Weise, wie Carl seine Vergangenheit wiederfindet und versucht die Gegenwart zu Leben und zu verstehen, ist sehr bewegend, eindringlich und teilweise erschreckend nüchtern. Dabei erzeugt die Autorin mit ihren geschickt gewählten Worten eine düstere und mysteriöse Atmosphäre, die mich ab der erste Seite gefangen genommen und nicht mehr los gelassen hat.

Mysteriös wird es vor allem dann, als Carl immer öfters Robs Stimme hört und ihn sogar schemenhaft zu sehen glaubt. Diese “Begegnungen“ spitzen sich immer mehr zu, und mir ist bis zum Schluss nicht wirklich klar geworden ob und in wie weit das alles real ist, oder auf Stressreaktionen beruht. Beeindruckend und angsteinflößend ist dabei auf jeden Fall die große Bedeutung des Wassers. Wasser braucht der Mensch täglich zum überleben, und was ist nun, wenn vom kleinsten Tropfen Wasser eine unbeschreibliche Gefahr ausgeht?

Das Ende gipfelt sich zwar in einem großen Showdown, ist jedoch nicht wirklich zu 100 Prozent stimmig und befriedigend gelöst. Evtl. liegt es daran, dass „Drowning – Tödliches Element“ nur ein Auftaktband einer Reihe ist, aber dennoch hätte man das etwas besser und überzeugender gestalten können.

Fazit:
Obwohl ich doch einige kleinere Kritikpunkte bemängeln muss, hat mich der Roman aufgrund des großen Nervenkitzels und der ständig präsenten, düsteren Stimmung komplett gefangen genommen und überzeugt. Die Seiten sind trotz geringer Handlung einfach nur dahingeflogen und auch, wenn das Ende nicht wirklich gut gewählt war, ist „Drowning – Tödliches Element“ ohne Zweifel ein gutes und lesenswertes Buch. 4 Sterne.

Kommentare

Irve kommentierte am 09. Januar 2014 um 08:34

Ich fand dieses Buch unglaublich....Die Story und ihre Umsetzung haben mich gefesselt und Cover und Titel passen perfekt!

Falls jemand meine Rezi dazu lesen möchte:

http://irveliest.wordpress.com/2013/12/09/rachel-ward-drowning/