Rezension

Großstadt-Dörfer

Idyllisches Berlin -

Idyllisches Berlin
von Gary Schunack

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Berlin – das ist nicht nur Ku’damm und Alexanderplatz. Abseits des Großstadttrubels findet man auch Oasen der Ruhe, an denen irgendwann die Zeit stehen geblieben ist. Dieses Buch stellt historische Dorfkerne, verwunschene Waldsiedlungen, verborgene Halbinseln und ruhige Fischerdörfer vor, die sich alle auf Berliner Boden befinden, doch gefühlt ganz weit weg liegen. Hier erlebt man die Stadt von ihrer unaufgeregten Seite.

 

Rezension:

Berlin, das assoziiert man natürlich sofort mit dem Begriff Großstadt. Doch (hauptsächlich) in den Randgebieten gibt es noch Ecken, die wie Dörfer wirken. Von Großstadtflair keine Spur. Genau diese stillen Ecken Berlins hat sich Gary Schunack für dieses Buch näher angesehen, und ist dabei auf die erstaunliche Anzahl von 45 gekommen.

Der Begriff Stadtführer passt für das Buch eigentlich nicht wirklich. Trotz des relativ kleinen Formates lässt es die deutliche Dominanz von Fotos eher wie einen Bildband wirken. Dabei wird auffallend systematisch vorgegangen. Jeder der vorgestellten Örtlichkeiten stehen 4 Seiten zur Verfügung, die sich auf 1 Seite Text, ½ Seite Infos und 2½ Seiten mit 5 Fotos aufteilen. Teilweise hätten es nach meinem Geschmack durchaus ein paar mehr Informationen sein dürfen. Direkte Bildtexte fehlen nämlich, und bei Friedrichshagen-Nord wird zum Beispiel bei den Highlights empfohlen, zerfallene Holzhäuser im Wald zu entdecken. Darunter ist auch eine solche halb zerfallene Blockhütte abgebildet, doch findet sich nicht der kleinste Hinweis, wann und zu welchem Zweck diese einst erbaut wurden. Das wirkt auf mich dann doch etwas unvollständig.

Ein Großteil dieser Dörfer war mir zuvor unbekannt. Bei einigen habe ich mich allerdings auch etwas gewundert, denn darüber, ob beispielsweise das Nikolaiviertel wirklich in diese Sammlung passt, lässt sich wohl streiten. Insgesamt bietet das Buch jedoch einen höchst interessanten Einblick in ein Berlin, das wohl die wenigsten von dieser Seite kennen dürften.

 

Fazit:

Die ungewohnte Herangehensweise an die Stadt hebt dieses Buch weit aus der Vielzahl an Berlin-Literatur heraus.

 

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