Rezension

Großstadtroman, der mich ratlos macht

Hitze - Ralf Rothmann

Hitze
von Ralf Rothmann

Bewertet mit 3 Sternen

Simon DeLoo war Kameramann, bis ihn der Tod seiner geliebten Frau aus der Bahn  warf. Nun jobbt er als Fahrer für eine Großküche. Auf seinen Fahrten lernt er die skurillsten Leute kennen, auch seine Kollegen in der Küche sind Originale. Dann trifft er auf die obdachlose Polin Lucilla, die ihn an seine verstorbene Frau erinnert und ihm langsam wieder Sinn am Leben zu geben scheint.

Hitze ist ein wehmütiges, seltsames Buch. Sprachlich ausgefeilt und doch kann ich nicht festhalten, was der Autor Ralf Rothmann. mir eigentlich sagen wollte. Vielleicht fehlt mir auch einfach der Berlin Bezug, immerhin spielt dort das Buch kurz nach der Wende.

Die „wunderbar melancholische Liebesgeschichte“ laut Klappentext empfand ich als eher ungesund, zudem die expliziten Sexszenen unnötig. Das Eindringen in unterschiedliche soziale Milieus schafft Rothmann jedoch spielend und doch waren mir die einzelnen Episoden oft zu übergangslos und unzusammenhängend aneinandergereiht. Völlig ratlos hat mich das Ende zurückgelassen. Aber vielleicht will der Großstadtraum genau das, dieses Nebeneinander ohne Bezug zu anderen, ausdrücken.