Rezension

Grundsätzlich nicht schlecht

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, ehe er selbst zum Monster wird?

In Krähenmädchen liegt der erste Band einer Trilogie vor. Heute beendet, bin ich mir noch unschlüssig, ob ich die beiden Folgebände lesen werde. Grundsätzlich ist der Thriller spannend geschrieben, wenn auch mit dem ein oder anderen Hänger und der ein oder anderen Logikschwäche. Die Hänger ergeben sich für mich in einigen Wiederholungen, die Logikschwächen sind im Grunde Kleinigkeiten, die das Ganze für mich aber ein bisschen unrund machen. Personaltechnisch habe ich schon Besseres, aber auch schon Schlechteres aus Stockholm kennengelernt. Die Thematik ist nicht so einfach: Missbrauch und Misshandlung von Kindern lässt wohl keinen kalt.

Mein größtes Problem besteht aber in der Frage, ob das Grundgerüst, das im ersten Teil erstellt wird, genug Substanz für eine Trilogie hat. Auch wenn sich die Autoren die allergrößte Mühe geben, möglichst viele Dinge einzubauen (vielleicht ein bisschen zu viel), glaube ich, dass sie besser beraten gewesen wären, die gesamte Handlung etwas zu straffen und sie in einem Thriller abzuhandeln. Aber ich habe oft Probleme mit mehrteiligen Geschichten; zu oft entpuppen sich weitere Teile als aufgeblähte Kopie des ersten Kapitels. Da behalte ich Krähenmädchen lieber als solide Geschichte in Erinnerung, als dass Teil 2 und 3 das Thema totreiten und so einen schlechten Schatten zurückwerfen.

Aber vielleicht greife ich doch zu den Folgebänden...aber zumindest nicht sofort!