Rezension

Gruselfaktor nicht vorhanden, Spaß umso mehr

Die Nacht der Acht
von Philip Le Roy

Ich hatte das Glück und durfte diesen Jugend-Horrorthriller lesen und ihn rezensieren. Nachdem sehr viel Werbung für dieses Buch gemacht wurde und man auf allen Social Media Kanälen ständig etwas zum Buch lesen konnte, sogar große Aktionen gemacht worden sind, wie die Bücherschnitzeljagd, die tatsächlich auch mal in Trier stattfand (wobei ich die Ausführung nicht ideal fand, aber das ist ein anderes Thema), stand dieses Buch ziemlich schnell auf meiner Wunschliste und ich musste es einfach lesen.

Meine Erwartungen waren so lala. Einerseits habe ich mich sehr auf ein spannendes Buch mit dem gewissen Gruselfaktor gefreut, besonders weil die Inhaltsangabe sehr vielversprechend klang, andererseits bereitete ich mich auf eine Enttäuschung vor, weil ich bisher leider noch kein Buch lesen durfte, das mich tatsächlich zum Gruseln gebracht hat. Die Erwartung der Enttäuschung hat sich leider erfüllt, nichtsdestotrotz hatte ich bei der Lektüre einfach viel Spaß.

Inhalt:

Dieses Buch handelt von einer eingeschworenen Clique in Frankreich, deren normale Partygestaltung so aussieht, dass Bierpong gespielt und jede Menge getrunken wird. Dieses Mal soll es etwas anderes werden. In der sehr abgelegenen Location, einer noch im Umbau befindlichen Villa von Quentins Eltern, möchte die Clique einen Horrorabend verbringen. Dabei ist fast alles erlaubt und jeder der Jugendlichen hat sich einen besonderen Streich ausgedacht. Die Regeln sind einfach: Wer Angst hat, trinkt. Doch irgendwann verschwimmen die Streiche mit realem Horror, von dem niemand weiß, wer oder was dahintersteckt. Als dann noch die Telefonleitung gekappt wird, der Geist einer tot geglaubten Mitschülerin auftaucht und einer nach dem anderen der Freunde spurlos verschwindet, ist der Horror perfekt.

Meine Meinung:

Die Vorstellung der einzelnen Jugendlichen kam zu Beginn des Buches sehr rasant und direkt hintereinander, sodass ich schon zwei Seiten später vergessen hatte, welcher Jugendliche wie aussieht und welche Charaktereigenschaften wem zugesprochen worden sind. Im Laufe des Buches wurden diese teils aber nochmal aufgegriffen und verdeutlicht, sodass man trotzdem ein gutes Bild der einzelnen Charaktere bekam. Wie Jugendliche so sind waren die einen sympathisch, die anderen etwas weniger und für mich hat sich das im Laufe der Story tatsächlich noch geändert, sodass mir unsympathische Personen plötzlich sympathisch waren.

Ich war überrascht wie kreativ die einzelnen Aktionen waren und konnte mir sehr gut vorstellen, dass man teilweise Angst bekommen könnte. Wenn man sich die Szenerie genau vorstellt (eine noch im Umbau befindliche Villa, abgeschieden, dunkel und es tobt ein Sturm), dann kann es wirklich passieren, dass es einen gruselt. Vielleicht bin ich hier aber auch zu abgestumpft oder meine Leseumgebung (tagsüber) war nicht ideal, sodass diese Stimmung bei mir einfach nicht aufkam. Ich wäre allerdings sehr gerne im Buch auf der Party dabei gewesen, um alles hautnah mitzuerleben.

Ich fieberte also absolut mit. Ich überlegte und überlegte und kam nicht darauf was die Lösung sein könnte. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und glaube nicht an übersinnliche Dinge, sodass ich versuchte mir ein klares Bild zu verschaffen, um herauszufinden, was genau dort vorging. Ich kam nicht darauf und es ärgerte mich. Und dann war ich am Ende ziemlich überrascht von der Auflösung.

Mein Fazit:

Richtig gruselig fand ich es nicht, allerdings ist es ein tolles Jugendbuch, was eine typische Clique und ihre Freizeitbeschäftigungen aufzeigt und wirklich gute Unterhaltung bietet. Es hat Spaß gemacht und aufgrund der Geschehnisse wollte ich unbedingt wissen wie die gruselige Nacht endet und was tatsächlich passiert ist.