Rezension

Gruselgeschichte mit einer Prise Romantik

Darkmere Summer - Helen Maslin

Darkmere Summer
von Helen Maslin

Bewertet mit 4 Sternen

Helen Maslins "Darkmere Summer" ist eine interessante Kombination aus mehreren Genres. Sie beschert dem Leser eine Gänsehaut mit ihrer Grusel-Grundstory, verfeinert das Ganze mit einem Hauch von Herzschmerz-Romantik und zu guter Letzt lässt sie den Leser zwischen mehreren Zeitepochen hin und her springen.

Zuerst muss ich euch einfach über diese grandiose Covergestaltung vorschwärmen. Ich liebe diese Farbkombination. Als großer pink-rosa-Fan in Buchcovern kann das ja gar nicht anders ein, aber es schimmert auch noch so schön. Das Buch hat keinen Schutzumschlag, so wie das für Chickenhouse Hardcovern üblich ist, und es ist definitiv traumhaft schön. Zum Inhalt passend würde ich es eher weniger beschreiben, denn ich hatte mir unter Darkmere Summer eher eine leichte, romantisch, eventuell sogar kitschige Liebesgeschichte vorgestellt, die von den rosa-pink Tönen im Cover bestätigt würde. Und das ist so gar nicht der Fall, also lasst euch vom Cover nicht täuschen, in "Darkmere Summer" geht es eher düster zu.

Zuerst präsentiert uns Helen Maslin ihre Protagonistin Kate. Diese geht aufgrund eines Stipendiums auf ein Elite-Internat. Unter den vielen reichen Schnöseln trifft sie auf Leo. Er zieht sie mit ihrer rebellisch, frechen Art und Weise gleich auf ihre Seite. Als Leo Kate fragt, ob sie mit ihm und seinen Freunden, den Sommer in Darkmere Castle verbringen will, ein Schlösschen, dass er geerbt hat, ist Kate gleich Feuer und Flamme. Der "beste" Sommer ihres Lebens steht ihr bevor, denkt sie. Doch dann kommt alles anders. 
Kapitelweise springt die Autorin zu einer weiteren weiblichen Protagonistin: Elinor. Diese lebt im Jahr 1825 und soll demnächst gemeinsam mit ihrer älteren Schwester in die Gesellschaft eingeführt werden. Ihre Schwester ist eine absolute Traumfrau und ihre Eltern setzen alles auf die eine Karte, dass sie einen reichen Ehemann heiraten wird. Elinor ist mit einfacheren Dingen zufrieden, sie wäre überglücklich aus Liebe zu heiraten.  Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Unfall und Elinors Leben ändert sich schlagartig. 
Beide Protagonisten haben unter der Schreibfeder von Helen Maslin keinen leichten Stand, müssen viel erdulden und viel erleiden. Dennoch haben beide Charaktere einen starken Charakter und Willen und lassen sich von nichts und niemandem unterkriegen, egal wie verkorkst und düster ihre aktuelle Situation aussieht.  

Die zuckersüße, sehr sympatische Autorin durfte ich auf der Leipziger Buchmesse 2016 kennen lernen. Sie selbst sagt über ihr Werk, dass es eigentlich ursprünglich eine Liebesgeschichte werden sollte, es ihr aber wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, die Charaktere eine Treppe runter zu schubsen oder ab und zu einmal schreien zu lassen. Ich liebe ihren grandiosen, schwarzen Humor und dieser wird sprüht aus jeder einzelnen Zeile ihres Büchleins.

Das Ende von "Darkmere Summer" hat mir eher mittelmäßig gefallen. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so wirklich was ich davon halten soll. Ich finde es sogar ziemlich offen gehalten, sodass eventuell Platz für eine Fortsetzung wäre.