Rezension

Gruselig

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Inhalt:

Vor ein paar Monaten sind sie aufgetaucht: Die Geister. Leuchtende Abbilder der Toten, von denen allerdings keine Gefahr ausgeht. Bis jetzt. Denn als Rain und ihre Schwester Emma sich auf die Suche nach den Geistern ihrer Eltern machen, beginnen die Geister plötzlich, zu lächeln. Doch es ist ein böses Lächeln. Ein geradezu tödliches…

Gestaltung:

Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Cover halten soll. Einerseits finde ich es super, dass es so toll zum Inhalt passt, mit den Geistern darauf und der ganzen Farbgebung. Andererseits spricht es mich einfach nicht an. Ich finde das Cover zwar nicht hässlich, aber wenn ich einfach nur das Cover sehen würde und nichts wüsste vom Inhalt etc., dann würde ich in der Buchhandlung wohl nicht dazu greifen.

Story:

Uuhh, ein Kai Meyer, da sind die Erwartungen natürlich hoch! Das dachte ich mir, bevor ich zu dem Buch gegriffen habe. Aber da ich mir vorher schon ein paar Rezensionen zu dem Buch angesehen habe, die sich wirklich uneinig waren, bin ich eigentlich ohne Vorbehalte an das Buch herangegangen.

Und die Story ist, naja eigentlich schon cool, aber irgendwie auch merkwürdig. Es geht um Geister, was meiner Meinung nach schon mal eine tolle Idee ist. Ich meine, Wesen wie Vampire oder Werwölfe sind doch mittlerweile schon vollkommen verbraucht, aber Bücher über Geister gibt es noch nicht so viele, deshalb war ich auch sehr gespannt. Und insgesamt mochte ich die Umsetzung des Themas auch. Ich muss sagen, Kai Meyer hat seine Idee wirklich konsequent durchgehalten, was manchmal zu der ein oder anderen Szene geführt hat, die vielleicht etwas heftiger ist, aber der Autor ist wenigstens nicht von seiner Idee abgewichen. Denn er hat einfach absolut tödliche Geister geschaffen, was natürlich für ziemlich viele Todesfälle im Verlauf der Geschichte sorgt. Wer sowas nicht mag, sollte vielleicht nicht zu dem Buch greifen.

Im Verlauf der Geschichte stellt man sich natürlich auch die Frage, woher diese Geister denn nun kommen und warum sie aufgetaucht sind, und die Antwort, die man dann am Ende kriegt, ist irgendwie sehr verrückt, aber genau deshalb fand ich sie auch sehr interessant und spannend. Also, wer wissen will, wo die Geister denn plötzlich herkommen, und warum sie so tödlich lächeln, der sollte das Buch echt lesen!

Was die Spannung betrifft, war das Buch für mich so ein Auf und Ab. Den Anfang fand ich super, als man erklärt bekam, wie das alles mit den Geistern so ist. Dann, so in der Mitte des Buches, hat für mich die Spannung abgenommen, weil es auch ein bisschen kompliziert wurde und man alles erst einmal verdauen musste, was man da gelesen hat. Aber das Ende, so die letzten 100 Seiten, waren wieder Spannung pur, da sind die Seiten wirklich nur so dahingeflogen.

Charaktere:

In dem Buch geht es um die Schwestern Rain und Emma, und um Tyler, einen Jungen, den sie auf ihrer Reise kennenlernen. Alle drei Charaktere fand ich echt cool, weil alle irgendwie einzigartig sind und vor allem auch, weil alle ihre ganz eigene, zum Teil sehr tragische, Vorgeschichte haben, die man erst nach und nach erfährt. Wenn man zum Beispiel davon liest, was Rain erlebt hat, muss man echt schon schlucken, weil es einfach so heftig und auch furchterregend ist und weil man einfach niemals selbst in eine solche Situation gelangen will. Aber nicht nur deren Vorgeschichten, sondern natürlich auch, was sie mit den Geistern erleben, ist ziemlich heftig.

Schreibstil:

Kai Meyers Schreibstil ist natürlich, wie gewohnt, super. Alles ist toll beschrieben und das Buch liest sich super flüssig. Nur eine Sache hat mich etwas gestört, und das ist mir auch schon bei anderen Büchern des Autors aufgefallen: Meiner Meinung nach beschreibt er die Umgebung immer unglaublich genau, manchmal schon etwas zu genau. Dadurch werden manche Stellen ein wenig langatmig.

Fazit:

„Phantasmen“ ist ein gutes Fantasybuch, das vor allem mit seiner ungewöhnlichen Idee und tollen Charakteren überzeugen kann. Wer hinter das Geheimnis der Geister kommen will und nichts gegen eine etwas brutalere und heftigere Geschichte hat, dem kann ich das Buch nur empfehlen!