Rezension

Gruselig, aber nicht zu dolle

Das Heim - Mats Strandberg

Das Heim
von Mats Strandberg

Station D

✿ Kurz zur Geschichte ✿
Zum ersten Mal nach zwanzig Jahren kehrt Joel zurück in sein Heimatstädtchen an der schwedischen Westküste, um seine demenzkranke Mutter zu pflegen. Seit ihrem Infarkt ist Monika nicht mehr dieselbe, und schweren Herzens bringt Joel sie im Seniorenheim unter, wo sie sich zunächst zu erholen scheint.
Doch schon bald verschlechtert sich Monikas Zustand: Sie magert ab. Wird ausfallend. Und spricht dunkle Geheimnisse aus, von denen sie eigentlich gar nichts wissen kann. Manche der Alten halten sie deshalb für einen Engel, andere für einen Dämon, und auch auf Joel wirkt seine Mutter, als wäre sie nicht sie selbst. Eine von Monikas Pflegerinnen ist Joels Jugendfreundin Nina. Seit zwanzig Jahren haben die beiden nicht miteinander gesprochen, und so schmerzhaft sich ihre Wege damals getrennt haben, so schmerzhaft ist jetzt ihr Wiedersehen. Und als sich die beklemmenden Vorkommnisse im Heim häufen, findet Joel ausgerechnet in Nina eine Verbündete, um dem Grauen entgegenzutreten.
(Quelle: Seite des Verlags) 
✿ Meine Meinung ✿
Horror aus Schweden? Klingt gut, doch war der Plot dann ein wenig anders, als ich es nach dem Lesen des Klappentextes vermutet hatte, aber nicht schlechter. Joel ist 39 Jahre alt und hat im Leben nichts ausgelassen, kurz gesagt: Se*, Drugs and Rock´n Roll. Doch nach einem Herzinfarkt und der nachfolgenden Demenz muss er seine Mutter Monika in dem Altenheim "Nebelfenn" unterbringen, da es nicht mehr möglich ist, sie allein und unbeaufsichtigt in ihrem Haus wohnen zu lassen. Doch mit Monika zieht ein "dunkler Schatten" auf die Station D ein, die Lampen flackern, die Bewohner benehmen sich als wären sie von Dämonen besessen. Diese Gruselmomente schleichen sich so nach und nach zwischen den Seiten ein, doch vorerst glauben die Mitarbeiter der Station den Alten nicht, denn alle sind dement und bilden sich Dinge ein. Die Geschichte geht nicht in die Tiefe der Charaktere, deswegen bleiben sie einem auch ein wenig fremd und oberflächlich, aber das hat mich diesmal auch nicht gestört, da die Patienten und deren Verhalten mehr im Mittelpunkt standen. Trotz allen "nicht fassbaren Momenten" ist aber der auch der schwierige Alltag und die damit nicht immer einfach zu beherrschende Arbeit in dem Berufszweig des Pflegepersonals gnadenlos aufgezeigt worden. So wie wir es auch kennen, schlecht bezahlt und zu wenig Personal für zu viele Kranke. Also hat Mats Strandberg es geschafft, dieses schwierige Thema in einem Horror bzw. Thriller untergebracht zu haben um damit auch gleich seine Leserschaft zum Nachdenken anzuregen. 
✿ Fazit ✿
Wenn man einmal einen etwas anderen Thriller lesen möchte mit einigen gruseligen und unheimlichen Momenten, dann ist "Das Heim" das richtige Buch dafür.