Rezension

Gruselige Möglichkeiten der modernen Hirnforschung

Thalamus
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Der siebzehnjährige Timo wird zur Rehabilitation nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma durch einen Unfall in den Markwaldhof eingeliefert. Überraschend schnell stellen sich erste Erfolge bei ihm ein. Gleichzeit aber geschehen auch unheimliche Dinge. Sein Bettnachbar, der eigentlich als hoffnungsloser Wachkomapatient gilt, wandelt nachts durch die Klinik und bedroht Timo. Langsam entdeckt Timo an sich immer mehr Fähigkeiten, die er eigentlich nicht haben sollte. Bei seinen nächtlichen Nachforschungen in den Räumlichkeiten der Klinik kommt Timo ungewöhnlichen und unerlaubten Behandlungsmethoden auf die Spur.
Die Autorin beschreibt hier in einem sehr angenehmen Schreibstil die Geschehnisse in einer Rehabilitationsklinik, in der auch mit unerlaubten Mitteln gearbeitet und geforscht wird. Das Szenario, das sie dabei entwirft, könnte so durchaus schon in einigen Kliniken oder Forschungszentren denkbar sein. Die Personen werden sehr glaubhaft dargestellt mit ihren Gefühlen, Ängsten und Zweifeln während der Rehabilitation. Und auch wenn die Geschichte an einigen Stellen etwas zu fantasymäßig erscheinen mag, ist hier ein tolles Buch gelungen, bei dem nicht nur Jugendliche auf ihre Kosten kommen.
Ich habe jede Seite dieses Buches genossen und kann es nur ohne Abzüge empfehlen.