Rezension

gruseliger Psychothriller

Die Flut
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Auf Amrum geht ein Mörder um. Allein das versetzt die Insel in Angst und Schrecken, sein Vorgehen macht das alles noch schlimmer: Er kommt irgendwie in das Ferienhaus von Pärchen, betäubt beide und bringt sie an den Strand, wo er die Frau bis zum Hals im Sand eingräbt, den Mann an einem Pfahl anbindet und dieser so zusehen muss, wie seine Frau ertrinkt. Die Polizei tappt im Dunkeln und die Insel verfällt immer mehr in Angst, weil niemand mehr weiß, wem man trauen kann.

Puh, das war mal ein Psychothriller vom feinsten. Man lernt den Täter zwar zu Beginn schon kennen, weiß aber nicht, wer er ist. Diese Frage habe ich während der ganzen Lektüre immer wieder neu lösen müssen, weil sich meine Verdachtsmomente alle als falsch herausstellten. Die Auflösung gibt es auch erst ganz ganz am Schluss - und auf eine Weise, dass ich wirklich einen Moment fassungslos war, auch wenn die Lösung nicht abwegig war.

Viele Charaktere sind nett und man bekommt schnell einen Draht zu ihnen, allerdings gibt es auch einige, die sperriger sind, allen voran den Chefermittler. Man ahnt zwar schnell, was hinter seinem Verhalten stecken könnte, aber dadurch wird es an manchen Stellen nicht besser. Dazu gehören aber auch einige Inselbewohner und Feriengäste, die so alle nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei mir schnell ins Visier geraten sind. Gleichzeitig sind andere so nett und unauffällig, dass es schon wieder auffällig wird. Und zu alldem kommt die Tatsache, dass alle paar Kapitel die Sicht des Täters geschildert wird, der sich der Polizei um Längen überlegen fühlt und sich so in Sicherheit wiegt.

Die Kapitel sind sehr kurz und enden noch nicht mal unbedingt mit Cliffhangern, trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich war es der erste Strobel, aber es wird nicht der letzte gewesen sein =)

Fazit: Ein spannender Thriller mit Gänsehautfaktor, den ich nur empfehlen kann.