Rezension

gruseliger und spannender Mystery-Thriller mit Gänsehautfaktor

Klammroth - Isa Grimm

Klammroth
von Isa Grimm

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 

17 Jahre ist es her, dass vier Busse im Tunnel von Klammroth aufeinander fuhren und in Flammen aufgingen. Viele Kinder kamen dabei ums Leben, viele wurden schwer verletzt, darunter auch Anais. Jetzt muss sie wieder zurück in ihre alte Heimat, denn ihre Stiefmutter, Leiterin der ansässigen Schmerzklinik, ist bei einem mysteriösen Brand in ihrem Elternhaus gestorben, ihr demenzkranker Vater ist im Heim und sie muss sich um alles kümmern. Doch schon bald wird klar, dass in Klammroth irgendwas nicht stimmt. Warum war ihre Stiefmutter im Haus, wo sie doch schon lange vom Vater getrennt lebte und was hat es mit den Telefonaten auf sich, die Anais mitten in der Nacht von ihrem Vater bekommt. Und vor allem, irgendetwas ist im Tunnel. Was?

Meine Meinung:

Dieses Buch hat es in sich. Die Autorin hat es geschafft, mich mit ihrem angenehmen, mitreißenden Schreibstil von der ersten Seite an zu packen, auch wenn der Roman eher ruhig anfängt. Dennoch hängt von Anfang an eine gewisse Düsternis über der Geschichte. Es regnet die ganze Zeit, ist kalt und dunkel. Sie beschreibt Klammroth als einen Ort, den man wohl nicht gern besuchen würde. Diese Atmosphäre hält sich bis zur letzten Seite.

Die Geschichte an sich ist überaus packend, dabei steigert sich die Spannung von Seite zu Seite und gipfelt in einem spektakulären, gruseligen und teils blutigen Finale. Aber auch zwischendrin liefen mir so einige kalte Schauer über den Rücken. Ein durchweg unheimlicher Unterton schleicht sich durch die ganze Story. Allerdings muss ich sagen, dass mir einige Dinge zu übertrieben und weit hergeholt vorkamen und obwohl ich mich eher zu den Menschen zähle, die sich eher schnell gruseln, war der Gruselfaktor recht gut für mich zu ertragen.

Die Charaktere sind recht gut gewählt, durchaus ausführlich beschrieben und konnten mich im Großen und Ganzen überzeugen. Anais ist eine zwiespältige Protagonistin, eine psychisch kranke Person, die mit Dingen konfrontiert wird, auf die sie meiner Meinung nach, manchmal nicht nachvollziehbar reagiert. Dies kann natürlich an ihrer Krankheit liegen, erschloss sich mir aber nicht ganz, da sie andererseits sehr normal wirkt. Trotzdem war sie mir sympathisch. Sebastian und Erik sind Charaktere, die man anfangs nicht richtig einordnen kann. Dazu kommt der sehr komische Leonhart von Stille, der scheinbar etwas zu verbergen hat und natürlich Anais Stiefmutter und ihr Vater. Beide sind eher Randpersonen, die dennoch eine Menge mit der Geschichte zu tun haben. Wer gut und wer böse ist, ist oft nicht sicher.

Ich muss sagen, dass mich dieses Buch in seinen Bann gezogen hat und ich bin froh, dass es nicht ganz so gruselig für mich war, wie ich vorher dachte. Dennoch würde ich raten, es lieber am Tag zu lesen, falls man sich schnell gruselt. Ich kann es nur empfehlen und hoffe, bald wieder ein Buch von der Autorin lesen zu können.

4/5 Tatzen