Rezension

Gruselmomente zwar vorhanden, jedoch keine Spannung hinter der Geschichte

Angstmädchen - Jenny Milewski

Angstmädchen
von Jenny Milewski

Bewertet mit 2 Sternen

Ein Geist, der rumspukt, da wo man wohnt? Eigentlich unvorstellbar - doch, was wäre wenn? Und was tut man dagegen? Die Protagonistin hat damit zu kämpfen, erst damit, dass ihr jemand glaubt und dann, damit der Geist endgültig verschwindet.

Die junge Studentin Malin bekommt endlich ein Zimmer in einem Wohnheim. Dort hat sie eine Badewanne, was ihr zwar nicht behagt, aber sie hat es als einzige in diesem Wohnheim. Doch dann erfährt sie, dass vor einigen Tagen ein Mädchen namens Yuko genau in ihrem Zimmer, in ihrer Badewanne Selbstmord gemacht hat, indem sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat. Kurz darauf findet sie auch noch ein schwarzes Haarbüschel, das nicht ihres ist und auch eine blasse Gestalt erscheint ihr nachts. Da wird ihr klar, dass Yukos Geist noch immer in diesem Wohnheim spukt und es immer schlimmer wird. Gemeinsam mit den anderen Bewohnern versucht sie, diesen loszuwerden.

Ganz ehrlich? Der Klappentext hat viel mehr versprochen, als der Inhalt hergibt. Malin ist eigentlich recht sympathisch und man fiebert auch mit ihr mit und steht in allem hinter ihr. Man hätte wohl nicht anders gehandelt. Auch die anderen Charaktere sind gut gewählt, jeder hat seine eigenen Macken und seine ganz eigene Persönlichkeit. Dennoch versteht man nicht ganz, was Yuko eigentlich will und warum sie gerade dann auftaucht, als Malin einzieht und nicht schon vorher.

Das Buch an sich fängt mit dem Ende an, als Malin in Tokyo auf einem Hochhaus ist. Dann erzählt sie ihre Geschichte. Man erwartet nun eine spannende, Gänsehaut erregende Story. Gänsehaut hatte ich in der Tat öfters, da ich aber auch ein sehr ängstlicher Mensch angeht, was Geister angeht. Vor allem, wenn man das Buch abends liest und dann im Bett liegt und im Bad etwas umfällt, einfachso. Da traut man sich (wenn man wie ich ein Angsthase ist) dann gar nicht mehr raus, nicht mal mehr auf die Toilette. Trotzdem überzeugt die Autorin nicht ganz, es ist ein ständiges Auf und Ab und es passiert doch nichts originelles. Es gibt Momente, die lassen einen in einem Höchsttempo lesen, nur um dann wieder abgeflaut zu werden.

Der Schreibstil und die Dialoge sind gut ausgearbeitet und lassen, trotzdem fehlt der Geschichte die Spannung und der Schliff. Vor allem das Ende lässt doch noch einiges offen und Fragen stehen, die man doch gerne beantwortet gehabt hätte. Man weiß ja eigentlich am Anfang schon, wie es endet - erfährt aber nie ganz, wieso das so ist. Entweder habe ich nicht genug zwischen den Zeilen gelesen oder es war einfach nur sinnfrei.

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, weswegen ich es auch nicht weiterempfehlen kann an die Gruselfans unter uns, da es ehrlich gesagt doch einige viel bessere Grusellektüren gibt. Dadurch dass die Geschichte zwischendrin spannend war, was aber wieder abflaut und man die ganze Zeit bangt, den Grund für Malins Tun zu erfahren und wie sich das alles entwickelt bis dahin, konnte ich doch nicht aufhören zu lesen.