Gut
„Bitten“ ist der gelungene Auftakt einer neuen Werwolfserie von Stephanie Jordan Gray und überzeugt mit einer packenden Mischung aus Spannung, Gefühl und Geheimnissen. Von Beginn an spürt man die besondere Atmosphäre, die die Autorin mit ihrer detailreichen Sprache und den lebendigen Beschreibungen erschafft. Die Geschichte nimmt den Leser sofort mit in eine Welt, in der Liebe und Gefahr eng miteinander verwoben sind, und in der übernatürliche Kräfte eine entscheidende Rolle spielen.
Besonders positiv fällt die Gestaltung der Charaktere auf. Sie sind nicht eindimensional, sondern tragen alle ihre eigene Geschichte und ihre inneren Konflikte in sich. Durch diese Tiefe wirken sie authentisch und nachvollziehbar, was es leicht macht, mit ihnen mitzufiebern. Die Hauptfigur wächst im Verlauf der Handlung über sich hinaus und zeigt, dass Mut und Selbstvertrauen oft dort entstehen, wo Ängste und Zweifel am größten sind.
Auch die Handlung verläuft in einem gelungenen Spannungsbogen. Es gibt ruhige, emotionale Momente, aber auch Szenen voller Energie und unerwarteter Wendungen, die das Buch zu einem echten Pageturner machen. Die Autorin versteht es, den Leser neugierig zu halten und gleichzeitig schon Hinweise auf kommende Entwicklungen zu streuen, ohne zu viel zu verraten.
„Bitten“ ist damit nicht nur eine klassische Fantasygeschichte, sondern auch eine Geschichte über Vertrauen, Identität und die Suche nach Zugehörigkeit. Sie bildet einen starken Einstieg in eine Reihe, die noch viele aufregende Abenteuer verspricht. Wer romantische Fantasygeschichten mit übernatürlichen Elementen mag, wird hier ganz auf seine Kosten kommen und das Buch vermutlich kaum aus der Hand legen wollen.