Rezension

Gut

Mädchenmörder - Thea Dorn

Mädchenmörder
von Thea Dorn

Der Mörder. Sein Opfer. Eine Liebe

Inhalt:

"Ich weiß, Sie wollen meine Geschichte hören. Ich werde sie Ihnen erzählen. Und nichts auslassen. Nur das, was so schlimm ist, dass kein Mensch es erzählen kann, wenn er weiterleben will. Aber ich muss Sie warnen. Ich werde alles so schildern, wie es wirklich gewesen ist. Das wird nicht immer das sein, was Sie zu wissen glauben. Zu viele Lügen sind verbreitet worden über mich und den Mann, der mich zwei Wochen gefangen gehalten und quer durch Europa geschleppt hat. [...] 

Und noch etwas muss ich sagen, damit es nicht wieder Missverständnisse gibt: Ich erzähle meine Geschichte nicht, um Geld oder Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich erzähle sie im Andenken an all die Mädchen, die nicht wie ich das Glück hatten zu überleben.

 

Meine Meinung:

Aufmerksam auf das Buch wurde ich, weil mich das Cover an das von Nick Hornbys "A Long Way Down" erinnerte.  Die Geschichte die aber hinter dem Cover von Mädchenmörder steckt, ist eine völlig andere. Ich entdeckte das Buch, in der Zeit, als Natascha Kampusch aus den Fängen ihres Peinigers fliehen konnte. Ein wenig gruselig; denn genau solch ein Thema behandelt "Mädchenmörder". Ein Mädchen wird entführt und quer durch Europa verschleppt. Der Anfangsort des Geschehens ist Köln, was für mich als Spielort interessant war, da ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht viele Bücher gelesen hatte, die Spielorte in Deutschland hatten.

Die Geschichte ist für meinen Geschmack am Anfang etwas schleppend. Hat man sich jedoch einmal richtig in das Thema eingelesen, packt es einen schon sehr. Stellenweise wird sehr detailliert von Szenarien beschrieben, die man sich selber vielleicht nicht so hautnah vorstellen mag. Trotzdem macht das Buch dadurch nicht den Eindruck, als wäre es nur auf Ekel und Skandalaufmerksamkeit fixiert. Es "passt gut" in die Geschichte und lässt alles sehr realistisch wirken.

Das Ende von "Mädchenmörder" ist ein wirklicher Turning- Point und kommt sehr unverhofft.

Ich würde das Buch Menschen ans Herz legen, die sich gerne mit der Thematik von Entführungen auseinandersetzen oder vielleicht auch Interesse an Fällen wie Dutroux haben. Ich würde Mädchenmörder vielleicht nicht unbedingt zu meinen allerliebsten Favoriten zählen; trotzdem hat mich die Erzählung sehr gepackt.

 

Bibliophilia