Rezension

Gut, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig

Renegades - Gefährlicher Freund - Marissa Meyer

Renegades - Gefährlicher Freund
von Marissa Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Gut, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig

Inhalt:
Sie sind eine Vereinigung speziell begabter Menschen. Nach einem Jahrzehnt der Gewalt und Anarchie haben sie in Gatlon City für Recht und Ordnung gesorgt: die Renegades. Seither gelten sie als Helden, zu denen alle aufsehen. Alle außer den Anarchisten, die von den Renegades vertrieben wurden und die nun im Untergrund der Stadt auf Rache sinnen. Die 17-jährige Nova ist eine von ihnen. Sie hat ihre Familie auf schreckliche Weise verloren und allen Grund, die Renegades zu hassen. Aufgrund ihrer besonderen und geheimen Gabe soll sie sich bei den Renegades einschleichen – um sie dann von innen heraus zu zerstören. Alles verläuft nach Plan, bis sie sich ausgerechnet in den jungen Kommandanten Adrian verliebt – und er sich in sie. Eine Liebe, die nicht sein darf in Zeiten, wo sich Renegades und Anarchisten zum großen Kampf rüsten …

Meinung:
Die 17-jährige Nova hat als Kind ihre Eltern und ihren Bruder verloren. Mitschuldig macht sie dafür die Renegades - eine Gruppe speziell begabter Menschen. Diese sorgen seit einigen Jahren in den Straßen von Gatlon City für Recht und Ordnung. Ihnen gegenüber stehen die Anarchisten, zu denen Nova mittlerweile zählt, die im verborgenen Leben und auf ihren Augenblick der Rache warten. Als sich die Möglichkeit bietet, Nova in das Innerste der Renegades einzuschleusen, beginnt ein aufregendes Katz und Maus Spiel.

Ein neues Buch von Marissa Meyer steht seit den Luna-Chroniken ganz weit oben auf meiner Leseliste. Daher waren meine Erwartungen auch dementsprechend hoch. Toll fand ich es schon einmal, dass die Autorin sich nun an ein ganz anderes Thema wagt, als noch in ihrer vorherigen Reihe.

Ich finde, Marissa Meyer hat das Thema Superhelden und Schurken auf eine sehr interessante Art und Weise umgesetzt. Der Weltenentwurf kann sich sehen lassen. Es gibt viele Superhelden mit ihren unterschiedlichen Kräften zu bestaunen und am Anfang des Buches kann man in einem Glossar die wichtigsten Helden und Schurken mit ihren Superkräften nachlesen.

Ein ganz großer Pluspunkt der Geschichte ist, dass es kein wirkliches Gut und Böse gibt. Nichts ist einer klaren schwarz-weiß Sicht unterlegt. Viel mehr kommt es immer wieder vor, dass die Anarchisten einsehen müssen, dass nicht alles schlecht ist was die Superhelden tun und andersherum. So ist man auch als Leser immer wieder hin- und hergerissen, zwischen den Anarchisten und den Superhelden.

Bei den Charakteren kann ich gar nichts anderes sagen, als dass ich sie alle wahnsinnig gerne mochte. Gerade die Gruppe rund um Adrian, Danna, Oscar und Ruby habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Man merkt sofort, dass hier ein eingespieltes Team zusammenarbeitet und gut befreundet ist.

Vermisst habe ich jedoch größtenteils die Action in der Geschichte. Der Klappentext hat mich eigentlich auf eine packende und kampfbetonte Geschichte hoffen lassen. Zwar passiert immer etwas, dennoch gibt es wenig Action und oftmals einige langatmige Gespräche. Für mich hätte man die Geschichte um mindestens 100 Seiten kürzen können, ohne das relevante Ereignisse fehlen würden. Daher hätte es in meinen Augen ruhig ein wenig mehr Tempo geben können.
Auch gab es für mich kleinere Logiklücken. Gerade das die Renegades nicht darauf kommen, wer Nova wirklich ist, fand ich an manchen Stellen des Buches einfach total unglaubwürdig.

Das Ende hingegen bietet so viele Möglichkeiten auf einen tollen zweiten Band, dass ich mich, trotz meiner Kritikpunkte, sehr auf diesen freue!

Fazit:
"Renegades" bietet eine interessante Idee mit vielen tollen Charakteren und eine Geschichte die kein klares Schwarz-Weiß Denken erlaubt. Viel mehr ist man hin- und hergerissen wer denn nun eigentlich recht hat. Dennoch kam ich auch nicht umhin festzustellen, dass 100-200 Seiten weniger dem Buch gut getan hätten, da es doch einige langatmige und ausschweifende Passagen gab. Das Ende entschädigt dann jedoch für das ein oder andere was mir vorher nicht so gut gefallen hat.
Ich vergebe 4 von 5 Hörnchen.