Rezension

Gut aber: da ist noch Platz nach oben.

Die Brücke der Gezeiten 1 - David Hair

Die Brücke der Gezeiten 1
von David Hair

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Erwartungen, eine neue, spannende und mitreißende Fantasywelt/ -Geschichte zu erleben, wurden zwar erfüllt, aber es gibt dennoch einige Punkte , die dieses Buch von meiner Bestenliste fernhalten.

Der Einstieg in die Welt von Urte mit seinen beiden Kontinenten war sehr schwierig - einerseits wegen zahlreicher, auf den Leser einprasselnder Fakten bezüglich Blutfehden, Kriegen, Aufständen, Religionen etc., andererseits aber auch wegen der starken Ähnlichkeit von Orten und Kulturen zur Realität.  Der flüssig lesbare Schreibstil des Autors hat jedoch geholfen, die Geschichte weiter verfolgen zu können und irgendwann habe ich dann nicht mehr versucht, die Hintergründe nachzuvollziehen sondern lediglich die aktuellen Ereignisse zu verstehen und mich dort hineinzuversetzen. Teilweise erschien es mir, als habe lediglich der Autor den vollständigen Überblick über die hintgergründlichen Ereignisse.

Die nach und nach aufkommenden Verknüpfungen zwischen sich anfangs völlig fremd und fern erscheinenden Geschehnissen und Personen lassen auf weitere, spannende Kapitel hoffen. Abgesehen von ein paar längeren Erzählpassagen eines Charakters ist die Story durchaus mitreißend und man fiebert mit den Personen mit. Einige wachsen einem ans Herz, andere findet man einfach nur abstoßend - so wie es sein sollte, denn eine Fantasygeschichte, in der alle Charaktere friedvoll miteinander agieren... das wäre meiner Meinung nach die langweiligste Fantasygeschichte, die es jemals geben wird...

Eine Sache lässt mich nicht in Ruhe. Und zwar sind dies die Windschiffe oder Skiffs, die im Buch immer wieder auftauchen. Meine anfängliche Vermutung, man könne auch mit diesen den Ozean nicht überqueren, da es eventuell Turbulenzen gebe, die durch die unruhigen Fluten des Wassers entstünden, ist schnell wieder verflogen. Die Schiffe machen die Thematik des Buches, die Gezeitenbrücke, ziemlich löchrig...

Insgesamt kann ich also sagen, dass mir das Buch gefallen hat, ich mir aber ein wenig mehr eigene Ideen des Autors bezüglich der kulturellen Eigenschaften "seiner" Völker und Länder gewünscht hätte sowie eine Aufklärung darüber, welchen Sinn die Brücke, welche nun mal DAS Thema des Buches ist, denn nun eigentlich hat, wo es doch auch andere Mittel gibt, die unpassierenden Fluten zwischen Yuros und Antiopia zu überwinden. Vielleicht und hoffentlich gibt es diesbezüglich eine Aufklärung im zweiten Tei der Saga.

3 von 5 Sternen.