Rezension

Gut, aber etwas schwächer als Band 1

Mörderische Teatime - Ivy Paul

Mörderische Teatime
von Ivy Paul

Figuren: 
Oh, wie habe ich mich gefreut, als ich herausfand, dass meine geliebte Mae Pennywether aus „Der Tote im Whiskey-Fass“ die Hauptfigur in diesem Buch sein würde! Ich liebe einfach ihre liebenswert ruppige Art und Weise, die sie zu einer humorvollen, rebellischen Granny macht. Ihrem Enkel gefällt es allerdings gar nicht, dass sich seine Oma in die Ermittlungen zu dem Mord an ihrer Feindin einmischen will, also lässt er sie von seinem ehemaligen Kollegen Andrew O'Malley etwas bewachen. Er soll aufpassen, dass sich die vorlaute Mae nicht in Schwierigkeiten bringt.

Schreibstil: 
Es ist einfach herrlich, wie Maes Gedankengänge beschrieben werden. Allein schon durch sie bekommt dieser Krimi die richtige Prise Witz, wobei ich dazu sagen muss, dass dadurch das eigentliche Krimi-Feeling in Mitleidenschaft gezogen wird.- Obwohl sich die Handlung um einen Mord dreht. Somit lässt auch die Spannung manchmal nach. Erst, als der Giftmischer ein weiteres Opfer fordert, bekommt die Geschichte einen neuen, anderen Ton.
Trotzdem habe ich dieses Buch förmlich verschlungen, da die einzelnen Figuren und auch Ivy Pauls Erzählstil einen tollen Charme besitzen.

Inhalt: 
Mit der neuen Leiche habe ich als Leserin auch ein neues Getränk auf den Tisch gestellt bekommen: Tee statt des Whiskeys aus Band 1. Da dies erst der zweite Band ist, weiß ich nicht, ob sich das „Getränke-Thema“ auch durch folgende Krimis ziehen wird, allerdings fänd ich diese Idee persönlich genial. Es gibt dem ganzen einfach nochmal eine weitere kleine Befestigung des Roten Fadens. Abgesehen davon halte ich beide Bücher allerdings für unabhängig voneinander. Es ist vielleicht eine tolle kleine Nebensache, wenn man bereits den Ort und ein paar Figuren kennt, allerdings könnte man auch direkt bei „Mörderische Teatime“ einsteigen und würde nicht zu wenig Wissen besitzen.
Anne, das Mordopfer durfte ich noch ein kurzes Weilchen kennenlernen, bevor sie abgemurkst wurde und ich muss gestehen, dass mir diese Giftschleuder wirklich nicht gefehlt hat. Gleichzeitig wird dadurch allerdings sofort jeder verdächtig, da sie sich auch zu jedem wie ein Biest verhält und nach und nach immer mehr Leute ihre möglichen Motive offenbaren. Auch Mae selbst erwartet bereits, dass die Polizei sie ins Visier nimmt, denn sie war die letzte, die sich in aller Öffentlichkeit mit Anne gestritten hat. Damit sie dieses Unrecht direkt von sich abwenden kann, will sie selbst Initiative ergreifen und den wahren Täter dingfest machen. Wie bereits erwähnt soll Andrew dabei versteckt ihre „Nanny“ spielen, während er den ernsthaften Ermittlungen nachgeht. Mae ist allerdings nicht blöd und deshalb bekommt sie es sogar hin, diesen Trick für ihre Zwecke zu nutzen.
Ab dem Angriff auf eine weitere Person wird, wie bereits erwähnt, die gesamte Story etwas ernster und selbst Mae zeigt neue Züge. (Auch, wenn sie sich trotzdem die ganze Zeit 100% treu bleibt.) Und ein kleiner Hinweis am Ende lässt sogar schon auf den nächsten Band hoffen.

 

Fazit: Auch, wenn die Handlung stellenweise eher vor sich dahindümpelt, statt mitzureißen, haben eine toughe und witzige Hauptfigur und gut durchdachte Nebencharaktere dieses Buch wieder zu einer kleinen Besonderheit gemacht.