Rezension

Gut, aber nicht so gut wie "Glennkill"

Garou - Leonie Swann

Garou
von Leonie Swann

"Garou" ist die Fortsetzung von "Glennkill". Ihr großer Traum ist für die Schafe in Erfüllung gegangen - sie reisen durch Europa.

Während die Schafsherde in Frankreich ihr Dasein geniesst, wird im nahen Wald erst ein totes Reh gefunden, dann weitere tote Tiere. Im nahen Schloß munkelt man, der "Garou" wäre Schuld. Die Schafsgehirne beginnen zu arbeiten, wer kann einen solch grauenvollen Tod, wie ihn die toten Tiere erleiden mussten, verursacht haben? Ein Wolf? Ein Werwolf? Oder gar ein Mehrwolf? Da die Schafe um ihre Sicherheit besorgt sind und dem Schutz der Menschen nicht trauen, beginnen sie selbst zu ermitteln. Hilfe bekommen sie von einer Ziegenherde, auch wenn sie anfangs nicht begeistert von ihren Nachbarn sind.

Die Charaktere der Schafe sind gut ausgearbeitet und bei den meisten kann man eine Entwicklung erkennen, auch wenn diese nicht immer positiv ist. Die Protagonisten sind nach wie vor süß und sehr wollig, und dennoch hat mich die Lektüre von "Garou" weniger erfreut als die von "Glennkill". Woran lag das? Vielleicht trifft hier die Binsenweisheit, dass manche Bücher besser alleine, ohne Fortsetzung stehen sollten, zu. Keine Frage, ein gut geschriebenes Buch, man könnte sagen, ordentliche Handwerkskunst, aber eben auch nicht mehr. Bei der Fortsetzungsgeschichte fehlt eben der "Wow-Effekt" - sprechende, knuddelige Schafe, so süß und so neu. Man kennt es eben schon. Weiterhin ist im Vergleich zu "Glennkill" die Geschichte in "Garou" unübersichtlicher und weniger stringend. Auch das kann man mögen, ich mag es eher weniger. Trotz der kritisierten Punkte ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, auch wenn es nicht an den ersten Teil rankommt.

Fazit: Gut, aber nicht so gut wie "Glennkill".