Rezension

Gut, dass ich Halloweenpartys nicht mag…

Die Party - Jonas Winner

Die Party
von Jonas Winner

Bewertet mit 4 Sternen

ine unerwartete Einladung führt zehn alte Freunde nach mehr als dreißig Jahren wieder zusammen. Brandon, der elfte aus dieser Freundesclique, hat sie alle zu einer Achtziger-Halloween-Revival-Party in seinen schnieken Bungalow eingeladen. Genau an diesem Ort hatten sie 1986 schon einmal gemeinsam eine Halloweenparty gefeiert, doch irgendwas war damals passiert, aber niemand redete darüber. Nach dieser Partynacht haben sie alle sich nicht mehr getroffen und letztendlich hat das Leben sie in alle Winde verstreut. Brandons Begrüßung beginnt und endet mit einem Eklat – denn vor aller Augen begeht er Selbstmord und alle hängen nun an diesem abgelegenen Ort fest…

Zehn recht unterschiedliche Menschen machen sich auf, ihre Jugenderinnerungen noch einmal aufleben zu lassen. Geschickt und recht kurzweilig werden diese Menschen erst mal kurz und knackig vorgestellt, mehr zu den einzelnen Personen gibt es dann so nach und nach. Da gibt es ehemalige Pärchen, genauso wie ehemalige Rivalen und die etwas surreale Situation im Haus sorgt dafür, dass all diese längst vergangenen Emotionen wieder aufleben.

Perspektivwechsel

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und mit jedem Kapitelwechsel, wechselt auch die Perspektive. Als Leser ermöglicht diese schnelle Wechsel, alle Beteiligten aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Da sie alle erst einmal unfreiwillig in Brandons Haus festsitzen, entwickeln sich manchmal etwas merkwürdige Allianzen, wie auch sonderbar anmutende Situationen.

Viel Ähnlichkeiten

Ich finde Die Party spannend und unterhaltsam, allerdings erinnert sie mich schon sehr stark an die Grundgeschichte von Murder Park. Nur sind es hier Menschen, die sich grundsätzlich schon mal kennen - wobei jemand zu dem ich dreißig Jahre keinen Kontakt mehr hatte, den kenne ich ja tatsächlich auch nicht - die für eine begrenzte Zeit gemeinsam festsitzen. Abe auch hier passieren merkwürdige, tödliche Dinge und niemand scheint etwas dagegen unternehmen zu können.

Unglaubwürdige Auflösung

Alles scheint mit den Vorkommnissen auf der Party vor dreißig Jahren zusammenzuhängen, aber das Geheimnis darum zieht sich quais als roter Faden durch das Buch. Das Ende bringt dann zwar durchaus so etwas wie Auflösung und Klarheit, ist aber für meinen Geschmack schon sehr weit hergeholt und ziemlich abstrus.  Auch da ist die Ähnlichkeit mit Murder Park nicht abzustreiten, trotzdem hat mir Die Party gut gefallen. Ich mag Jonas Winners Schreibstil, der recht direkt und schnörkellos ist. Sein Hang zu immer wieder ähnlichen Szenarien erklärt sich vielleicht durch seine Promotionsarbeit zur Spieltheorie - aber wie gesagt, mir gefällt es und ich fühlte mich ein weiteres Mal gut unterhalten.

Mein Fazit:

Die Party ist eine spannende Geschichte mit vielen psychologischen Elementen, aber auch mit etlichen ungewöhnlichen Todesarten. Mit hat es gut gefallen :-)