Rezension

Gut durchdachter Drachenroman

Drachenzorn - Naomi Novik

Drachenzorn
von Naomi Novik

Captain Will Laurence und sein Drache Temeraire werden ins ottomanische Imperium abkommandiert. In Istanbul warten drei Dracheneier auf sie, die die beiden Gefährten sicher und vor dem Ausschlüpfen nach Britannien bringen müssen – doch das bedeutet, sich erneut mit dem Drachenweibchen Lien anzulegen, das Temeraire die Schuld am Tode seines Herrn gibt und geschworen hat, sich blutig zu rächen ...

„Drachenzorn“ ist der dritte Band der Serie „Die Feuerreiter ihrer Majestät“ von Naomi Novik. Laurence und Temeraire befinden sich am Anfang noch in China. Nach dem Tod von Yongxings und der Adoption von Laurence haben sich die Wogen geglättet. Nur Yongxings Drache, Lien, hasst Laurence und Temeraire, da sie ihnen die Schuld am Tod von Yongxing gibt. Laurence erreicht eine Mitteilung, dass sie drei Dracheneier in Istanbul abholen sollen, die das Korps den Türken abgekauft hat. Da das Schiff nach einem Brand nicht seetüchtig ist, brechen sie auf dem Landweg in die Türkei auf. Auch hier müssen sie viele Gefahren bestehen, wie eine Lawine, die Wüste, Wilddrachen und andere Begebenheiten. Durch ihren undurchsichtigen Führer Tharkay erreichen sie dann doch sicher Istanbul, aber dort wartet eine weitere Überraschung auf die Mannschaft.
Novik hat wieder einmal eine sehr spannende Geschichte rund um Laurence und Temeraire geschrieben. Etliche Abenteuer sind zu bestehen, sei es nun in Asien, wo die Handlung der Geschichte ihren Anfang nimmt, oder in Preußen, wo auch ein Großteil der Geschichte spielt. Temeraire entwickelt sich in diesem Band auch weiter. Er hat viel aus China mitgenommen, was die Haltung und Freiheiten von Drachen angeht. Dies möchte er gerne später in Britannien auch umsetzen. Temeraire denkt weiter und man kann sagen, dass er sich zu einer Art Freidenker entwickelt hat und nun die Sachen, die um ihn herum passieren, auch hinterfragt. Allerdings hat er auch sein Pflichtbewusstsein behalten, welches ihn weiter an die britische Armee bindet.
Die militärischen Passagen finde ich immer etwas anstrengender zu lesen, als den Rest des Romans. Doch Novik schafft es auch da durch kleine Aufheiterungen dafür zu sorgen, dass es einem beim Lesen nicht langweilig wird und einem immer wieder ein Schmunzeln über das Gesicht huscht. Aber sie bleibt auch realistisch. Protagonisten sterben und manchmal muss man sich auch von liebgewonnenen Charakteren verabschieden. Es kommen aber auch immer wieder neue hinzu und durch die abwechslungsreichen Charaktere, auch in den verschiedenen Ländern, verhindert Novik, dass sich die Geschichte festfährt und schafft es auch, dass sie kontinuierlich spannend bleibt.

Fazit

Wie die beiden Vorgängerbände „Drachenbrut“ und „Drachenprinz“ gefällt mir auch dieser Band sehr gut. Mag es an dem sympathischen Laurence und Temeraire liegen oder an dem ganzen Aufbau der Geschichte, ich habe selten so einen spannenden und gut durchdachten Drachenroman gelesen.