Rezension

Gut für die grobe Planung zuhause, weniger gut für unterwegs

DuMont direkt Reiseführer Rom - Caterina Mesina

DuMont direkt Reiseführer Rom
von Caterina Mesina

Das neue Design steht dem DuMont direkt Reiseführer sehr gut, er wirkt jetzt jünger, moderner und interessanter als vorher. Auch die Aufteilung ist sehr ansprechend und übersichtlich, die Stadt wurde in insgesamt 15 Stationen unterteilt, anhand derer man sich orientieren kann. Zusammengefasst sind sie unter dem Rom-Kompass und die einzelnen Stationen finden sich in einer übersichtlichen Karte in der vorderen Klappe des Reiseführers wieder. Da sogar die Straße mit meinem Hotel mit auf der Karte ist, kann ich sehr gut sehen, wie weit die einzelnen Stationen in etwa von meiner Unterkunft entfernt sind. Für die detaillierte Übersicht gibt es dann die Faltkarte.

Vor den ausführlichen Informationen rund um Roms beliebteste Plätze gibt es noch eine Handvoll andere Kapitel: Das Beste zu Beginn, in dem die sieben Highlights de Autorin vorgestellt werden. Das ist Rom, wo man ausführliche Informationen über die kulturelle, politische und historische Geschichte der Stadt bekommt. Rom in Zahlen, wo man unter anderem erfährt, wie viele Besucher das Kolosseum jährlich besichtigen, wie viele Kirchen es in Rom gibt und wie viel Geld Michelangelo für die Ausmalung der Sixtinischen Kapelle bekommen hat. Und Was ist wo? beschäftigt sich mit den beliebtesten Gegenden wie dem Vatikanstaat, Trastevere, dem EUR-Viertel, dem Centro Storico, den sieben Hügeln, San Lorenzo und der Spanischen Treppe.

Darauf folgt der eben schon angesprochene Rom-Kompass mit insgesamt 15 Stationen, wozu auch das etwas außerhalb gelegene Örtchen Tivoli mit den drei beeindruckenden Villen gehört. Eine Station, die wir uns unbedingt ansehen wollen, vor allem die Villa d'Este mit ihren vielen Wasserspielen hat es uns angetan - worausgesetzt, die Dürre in Rom nimmt bald ein Ende und die Brunnen sind wieder im Betrieb, wenn wir ankommen.

Das Verhältnis aus Text und Bild ist sehr ausgewogen, die Seiten sind informativ, ohne dass das Auge schnell müde wird. Zu jeder Station gibt es zudem einen Kartenausschnitt, auf dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten markiert sind. Es gibt auch ein Informationskästchen mit Öffnungszeiten und Eintrittspreisen und - das finde ich besonders toll - unter Kulinarisches für Zwischendurch gibt es immer wieder Restauranttipps für die Mittagszeit. Meine Freundin ist zwar nicht daran interessiert, auswärts zu essen, aber ich werde vermutlich in jede Trattoria, jede Bar, jedes Café, jede Gelateria stürmen, aus dem/der es lecker riecht.

Nach dem Kompass folgen noch einige thematisch sortierte Abschnitte: Roms Museenandschaft, Archäologische Stätten und Museen, Pause. Einfach mal abschalten (Parks & Co), In fremden Betten (Tipps für Übernachtungen und Airbnb), Satt & glücklich (Restauranttipps), Stöbern & entdecken (Einkaufsmöglichkeiten für jeden Geschmack), Wenn die Nacht beginnt (Tipps zum Ausgehen), Hin & weg (Was man bei An- und Abreise beachten sollte) und O-Ton Rom (ein kleiner Sprachführer).

Der Sprachführer kommt für meinen Geschmack etwas zu kurz, da ich gelesen habe, dass man mit Englisch oftmals nicht weit kommt. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Vokabeln gewünscht als Grazie, Per favore, Arrivederci und ähnliches. Es fehlen aber nicht nur Vokabeln, sondern auch die Hinweise zur Aussprache, die ich von anderen Reiseführern gewohnt bin.

Abgesehen davon, ist DuMont direkt Rom ein toller Reiseführer für Erstbesucher und Wiederholungstäter. Er ist klein und handlich, übersichtlich gestaltet, die Preise und Öffnungszeiten sind - soweit ich das von hier aus beurteilen kann - zum größten Teil aktuell und die herausnehmbare Faltkarte ist praktisch. Allerdings ist es für mich eher eine Resieführer für die Planung vorab, nicht einer, den ich vor Ort benutzen werde. Man erfährt sehr viel über die Hintergrundgeschichte der Sehenswürdigkeiten, was auch gut ist, aber vor Ort brauche ich dann eher einen Führer mit vielen unterschiedlichen Restaurantstipps, Möglichkeiten für Ausflüge und umfangreichem Sprachführer. Beispielsweise steht hier drin nichts über das nahe gelegene Neapel, das prima als Ausflugsziel dient, und es gibt auch keine Informationen für Leute, die gerne einen Strandtag einlegen möchten (beides ist mit dem Zug in einer Stunde zu erreichen).

Fazit: Gut, um sich vorab gründlich über alle Hintergründe zu informieren und einen groben Plan aufzustellen, nicht so geeignet für den tatsächlichen Urlaub.

(c) Books and Biscuit