Gut für die Pause
Bewertet mit 4.5 Sternen
2 meiner Lieblingsautoren, 1 Buch. Klar, dass ich das lesen mag. Aber sooo wenig Seite für (im Vergleich) sooo viel Kohle... Glück gehabt, ich habe es als ME ergattern können. Der reguläre Preis war mir einfach zu hoch, dafür hätte ich es mir nicht gekauft, auch wenn die beiden mich mit ihrer gemeinsamen Geschichte wirklich nicht enttäuscht haben.
Unser Hauptprotagonist ist 69 Jahre alt und relativ frisch verwitwet. (Enkel-) Kinder wohnen weit weg und viele Freunde hat er nicht. Verzweifelt könnte man ihn nennen. Auf jeden Fall hoffnungslos. Baseball, Bier, Dosenfraß und neuerdings auch die abgelaufenen Hypnotika seiner verstorbenen Frau füllen seinen Alltag aus. Bis er anfängt Gesichter in der Menge der Besucherränge der Spiele zu sehen. Gesichter von Menschen, die er mal kannte, denen er mehr oder weniger Leid angetan hat. Und die eigentlich schon tot sind.
Die beiden Autoren haben die einzelnen Schicksale geschickt miteinander verwoben, melancholisches Nachsinnen wie späte Reue oder freudige Erinnerungen finden allesamt ihren Platz und die einzelnen Charaktere werden auf interessante Art eingeführt.
Wenn man die wenigen Seiten hinter sich gebracht hat, denkt man ein wenig nach. Was wäre die eigene persönliche Hölle, was kann man ändern um nicht sein Leben lang auf den "billigen Plätzen" sitzen zu bleiben, ...?!
Alles in allem eine schöne Geschichte und jedem zu empfehlen, der mindestens einen der Virtuosen verehrt, aber der Preis, jaaa, der ist hier wirklich heiß...