Rezension

Gut gelesenes Hörbuch mit nervigem Inhalt...

Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte
von Jonas Jonasson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eine Rezension zu diesem Hörbuch zu schreiben fällt mir nicht leicht, da Jonas Jonasson einen sehr eigenen Humor und Erzählstil hat. Ich habe das erste Buch des Autors nicht gelesen bzw. gehört, daher war ich anfangs positiv überrascht von den skurrilen Ideen, die mich oft breit Grinsen ließen. Viel Pointen treffen ins Schwarze und manche berühmte Persönlichkeit wird überaus treffend durch den Kakao gezogen. Hier beweist Jonasson auch fundiertes historisches und politisches Wissen, so dass man ganz nebenbei die eine oder andere Kleinigkeit dazulernt. Das gefiel mir ausgesprochen gut.
Weniger angetan war ich davon, dass die Geschichte immer absurder wurde. Hatte ich zunächst noch gedacht, der erste Teil sei die Einleitung für eine wirkliche Handlung, so merkte ich bald, dass es eine solche irgendwie gar nicht gibt. 
Die ganze Geschichte ist eigentlich eine Verkettung der absurdesten Umstände, die wiederum zur nächsten, noch verrückteren Absurdität führten. Ab einem gewissen Moment hat mich das Ganze nur noch genervt. Auch dass die talentierte Nombeko zwischenzeitlich fast zur Nebenfigur wird fand ich schade. 
Katharina Thalbach als Sprecherin des Hörbuches macht ihre Sache ganz hervorragend. Ihre unverwechselbare Stimme passt zu der verrückten Geschichte und vor allem ihrem Leseralent ist es zu verdanken, dass ich im für meinen Geschmack etwas zu abstrusen Mittelteil des Hörbuches nicht abgebrochen habe.

Fazit: Ein Hörbuch mit Stärken und Schwächen, das mir sowohl ein vergnügtes Grinsen als auch ein genervtes Seufzen auf die Lippen gezaubert hat. Wer auf schrägen Humor steht ist hier gut bedient, ernsthaftere Natur sollten lieber Abstand nehmen.