Rezension

Gut gemacht

State of Terror -

State of Terror
von Hillary Rodham Clinton

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch präsentiert einen tollen Politthriller. Und hat dafür zwei Expertinnen an seiner Seite – für Politik und Schreiben. Das merkt man.

Das Buch präsentiert einen tollen Politthriller. Und hat dafür zwei Expertinnen an seiner Seite – für Politik und Schreiben. Das merkt man.

Ich mag es nicht, wenn der Name auf dem Buchcover die Geschichte dominiert. Trotzdem habe ich dieses Buch gelesen. Ich war neugierig. Darauf wie sich Clinton als Autorin macht und darauf wie viel von ihrem Leben sie in die Geschichte einfließen lässt. Die Antworten lauten: sie macht sich gut und vermutlich ziemlich viel. Die realen Hintergründe aus diesem Buch fand ich interessant und haben sich erstaunlich harmonisch in die Fiktion eingefügt.

Überhaupt konnte mich das Buch überraschen. Es spannt seinen Spannungsbogen zu Beginn gleich sehr straff und lässt diesen bis zum Ende der Geschichte nicht mehr los. Immer wieder überraschten mich neue Wendungen. Ich konnte mit rätseln. Und vor allem mit fiebern. Der Handlungsaufbau orientiert sich an den klassischen Hollywoodactionfilmen – versetzt mit Einblicken in die Welt der Politik. Obwohl das Buch über 500 Seiten hatte, habe ich die Geschichte sehr schnell und mit Begeisterung gelesen.

Es war deutlich, dass mit den beiden Autorinnen hier zwei Frauen am Werk waren, die sich auf ihrem Gebiet auskennen. Ebenso offensichtlich erkennbar war eine klare amerikanische Haltung: die USA sind die Guten, die sich für Frieden auf der Welt einsetzten und es mit allen Bösewichten aufnehmen können. Damit ist das Buch typisch amerikanisch, ob einen das als Leser gefällt oder nicht, muss jeder selbst entschieden.

Eine Geschmacksfrage ist meiner Meinung nach auch, wie viel Logik das Buch zugunsten einer packenden Handlung einbüßen darf. Viele Treffen, vor allem zwischen Politikern, finde ich unrealistisch. Manche Geschehnisse fügen sich etwas zu glatt aneinander. Und auch das Verhalten der Figuren kommt mir immer wieder unglaubhaft vor: Sie alle scheinen Meister darin zu sein nonverbale Signale richtig zu deuten und sich in die Lage des Gegenübers hineinzuversetzen.

Das Buch zeigt damit einige kleinere Schwächen, konnte mich im Großen und Ganzen aber positiv überraschen. Allen Fans von Politthrillern kann ich das Buch empfehlen – die Autorinnen haben durchaus gezeigt, was sie können.