Rezension

Gut gemachter Polit-Krimi

Schwarzlicht - Horst Eckert

Schwarzlicht
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

1987 oder 2013 – Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen – politischer Tatsachenbericht oder Roman?

Diese Fragen drängen sich auf, wenn man die ersten etwa 100 Seiten dieses Romans liest und doch verfestigt sich immer mehr, dass dieses Buch in der heutigen Zeit und in NRW angesiedelt ist. Und es wird auch schnell klar, dass man einen sehr ordentlich gemachten Krimi in Händen hält. Ganz offensichtlich ist aber die Barschel-Affäre eine nicht unbedeutende Quelle der Inspiration für den Autoren Horst Eckert gewesen. Und in einem Interview bestätigt er dies auch, zumindest soweit es die Person des Opfers betrifft.

Zur Geschichte:

Wir haben noch wenige Tage bis zur Landtagswahl, da wird der Ministerpräsident,  von Nordrhein-Westfalen im Pool einer edlen Penthouse-Wohnung, die nicht die seine ist, tot aufgefunden. Es sieht nach Selbstmord, möglicherweise auch nach Unfall aus. Und wäre dem nicht ein gehöriger politischer Skandal  vorausgegangen, Castorp wurde beschuldigt, den politischen Gegner abgehört zu haben, so hätten die ermittelnden Behörden sicher sehr schnell auf eine dieser beiden Möglichkeiten erkannt und den Fall damit abgeschlossen. Aber das Misstrauen wird verkörpert durch den neuen Leiter des Morddezernats Vincent Veih. Veih ist ein Polizist, wie wir ihn uns vorstellen mögen. Gradlinig und zielstrebig, aber die Wahrheit herauszufinden ist für ihn wichtiger als die eigene Karriere. Deshalb ist es für ihn schwierig, seine Aufgabe mit den Ränkespielen in der eigenen Abteilung und dem nicht geringen politischen Druck, der auf die Ermittlungen ausgeübt wird, in Einklang zu bringen.

Als feststeht, dass Castorp ermordet wurde, dass es Verbindungen ins Rotlicht- und Rauschgiftmilieu gibt und auch noch eine Menge Geld aus der Schweiz verschwunden ist, werden die Nachforschungen Veihs für eine Reihe von Leuten so kurz vor der Wahl sehr unangenehm. Und diese Auswirkungen reichen bis nach Berlin, bis ins Kanzleramt.

Und auch seine private Situation ist nicht einfach. Seine langjährige Freundin ist gerade ausgezogen, nicht zuletzt wegen Vincents ambivalenten Gefühlen seiner Mutter gegenüber. Diese Gefühle und die Vergangenheit der Mutter, sie war an RAF-Verbrechen beteiligt und hat viele Jahre im Gefängnis gesessen, holen ihn auch im beruflichen Alltag immer wieder ein

 

Natürlich hat dieser Krimi ein ordentliches „Happy End“. Die Guten siegen, zumindest für den Moment, und das Böse wird wieder einmal in die Schranken gewiesen. Spannend zu lesen und eine gute Unterhaltung.

Kommentare

Horst Eckert kommentierte am 04. Oktober 2013 um 17:08

Danke, liebe Ilona!

Ilona Rehme kommentierte am 06. Oktober 2013 um 02:11

Gern geschehen, Horst. Auf jeden Fall wird das Buch einer meiner  Tipps bei unserem nächsten

 "Krimi-Stammtisch" sein.

http://www.facebook.com/KrimiStammtischImOE

 

Sonntagsgrüße!