Rezension

gut geschrieben, aber wenig Horror

Revival - Stephen King

Revival
von Stephen King

Es ist die Geschichte von Jamie, dem Rockgitarristen, die uns Stephen King hier erzählt. Jamie begegnet dem Methodistenprediger Charles Jacobs als kleiner Junge. Er trifft den Prediger immer mal wieder im Laufe seines Lebens. Charles Jacobs hat nie diesselbe Rolle oder denselben Beruf bei diesen Begegnungen und diese Treffen haben jedesmal Auswirkungen auf Jamie.

Der Meister bleibt mit "Revival" seinem wunderbaren, detaillierten Erzählstil treu. Er veteilt wie immer Seitenhiebe, diesmal hat er den Glauben im Auge. Auch mit "Revival" schafft er es, uns Leser zu fesseln, obwohl die Geschichte um den Rockgitarristen Jamie nicht so spannend ist.

Was King sehr gut kann, ist die Figuren Jamie, seine Familie, seine erste Liebe, den charismatischen Prediger und Erfinder Charles, sowie alle Nebenfiguren zum Leben zu erwecken. Jamie erzählt sein Leben im Rückblick und wird dabei sehr nostalgisch.

Was mich etwas gestört hat, ist die Werbung für das Buch, die in mich eine Lovecraftsche Horrorstory erwarten ließ. Diese Geschichte hat diese Elemente. Leider begegnen die uns erst in den letzten 50 Seiten und das hat mich dann doch etwas enttäuscht. Unter der Erwartungshaltung hätten der Geschichte 250 Seiten weniger gut getan.

Richtigen Horror und Grusel wie bei "Es" kann man hier nicht erwarten. Auf den letzten 50 Seiten wird die Story sehr spannend und mysteriös. Der Meister ist zahm geworden. Für eingefleischte King-Fans, die nicht unbedingt den Horror erwarten, sondern ein Buch wie "Joyland", ist "Revival" ein Muß.