Rezension

Gut gewähltes Thema, leider etwas sperrig erzählt

Herr Kato spielt Familie
von Milena Michiko Flasar

Bewertet mit 3 Sternen

Herr Kato geht in den Ruhestand und sucht erst einmal nach neuen Beschäftigungen. Die Situation ist eine Herausforderung für ihn, ebenso wie für seine Frau, da die beiden es nicht gewohnt sind, so viel Zeit miteinander zu verbringen.
Da trifft Herr Kato eine junge Frau, die ihn für ihre Agentur anwerben möchte, die sie zur Aufgabe gemacht hat, Familienangehörige oder Freunde für ihre Kunden zu spielen.
Wird dies Herrn Kato ausfüllen?

Meine Meinung:
Das Thema des kurzen Büchleins ist durchaus realitätsnah gewählt und es erschien mir sehr vielversprechend.
Allerdings fiel der Roman von Beginn an durch einen etwas sperrigen Schreibstil und eine umständliche Erzählweise auf, so dass es mir als Leserin nicht leichtgemacht wurde, in die Handlung hineinzukommen.
Die wirklichen Namen der Personen werden im gesamten Buch nicht erwähnt, so dass alles recht unpersönlich bleibt, dadurch aber natürlich auch allgemeingültig und übertragbar ist.
Die Handlungen von Herrn Kato und die Beziehung zu seiner Frau hatten für mich etwas Melancholisches, ohne mich wirklich bis ins Letzte zu berühren.
Am Entzückendsten fand ich eigentlich die Stellen, bei denen Herr Kato eine Rolle für die Agentur übernimmt, da er hierbei etwas Empathie zeigte.

Ganz nett ist, dass das Buch in Japan spielt und ein Glossar wichtiger japanischer Begriffe und Orte enthält. Das behandelte Thema ist aber auf jeden Fall allgemein und auch global gültig.

Fazit:
Auch wenn das Thema des Buches gut gewählt war und es ganz nette Ansätze zur Erzählung gab, hat mich das Buch am Ende nicht vollumfänglich überzeugt und es blieb leider zu sperrig.