Rezension

Gut Greifenau geht weiter

Gut Greifenau - Goldsturm - Hanna Caspian

Gut Greifenau - Goldsturm
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

„Gut Greifenau – Goldsturm“ ist bereits der vierte Band rund um das Gut Greifenau und dessen Bewohner von Hanna Caspian.
Zu Beginn war die Geschichte als Trilogie angelegt. Zum Glück hat die Autorin dem Drängen der vielen Gut Greifenau Fans nachgegeben und die Geschichte weitergesponnen.

Das Buch hat einige Handlungsstränge die abwechselnd erzählt werden.
Konstantin und Rebecca versuchen Gut Greifenau vor dem Ruin zu bewahren. Dank der Unterstützung von Katharina und Julius ist das Schlimmste erst einmal abgewendet. Konstantin muss aber immer wieder Land an Julius verkaufen um das Gut zu erhalten. Auch ist das Erbe von Gut Greifenau noch nicht endgültig geklärt. Der Familienfideikommisse muss aufgelöst werden. Es stellt sich die Frage ob das Gut dann zwischen den Söhnen aufgeteilt wird oder ob Konstantin als Ältester das Gut behält.
Auch Rebecca hat immer noch keinen leichten Stand. Feodora wohn jetzt zwar bei Anastasia, ihrer ältesten Tochter aber zu Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern reist sie doch nach Greifenau und dann kann Rebecca sich ihren Schikanen nicht entziehen.

Katharina und Julius sind zu Beginn des Buches auf Hochzeitreise. In New York verfällt Katharina in einen wahren Kaufrauch.
Als sie zurückkommen leben sie erst einmal bei den Schwiegereltern. Doch da Katharina schwanger ist bekommen sie eine Villa von den Urbans geschenkt. Ihnen fehlt es an nichts. Julius beendet sein Studium und Cornelius, der Vater von Julius finanziert ihnen ein luxuriöses Leben.

Nikolaus und Alexander spielen in diesem Band eine untergeordnete Rolle.
Alexander widmet sich seiner Musik, wie versprochen finanziert Katharina ihm das Studium. Privat will das Glück aber nicht so recht Einzug halten.
Nikolaus trauert den alten Zeiten nach. In seinem Verhalten Rebecca gegenüber hat sich nichts geändert. Er ist kein freundlicher Mensch und ich denke wir werden auch nie Freunde werden.

Auch in der Dienstbodenetage tut sich so einiges.
Albert und Ida haben geheiratet. Ida arbeitet in der Meierei und hat ihre Schwierigkeiten mit Frau Thalmann, die Ida alles Notwendige beibringen soll damit Ida eines Tages die Meierei übernehmen kann.
Mamsell Schott und Caspers fürchten um ihre Stelle. Rebecca führt einen harten Sparkurs, dadurch fällt nicht mehr so viel Arbeit für sie an. Wobei Mamsell Schott gerne auch andere Arbeiten übernimmt ist sich Caspers doch für vieles zu fein.

Auch dieser Band ist wieder ein Wechselbad der Gefühle.
Kaum denkt man es wendet sich etwas zum Guten öffnet sich an anderer Stelle wieder ein Graben.
Ich habe mit den Charakteren gelitten, gebangt und ja manchmal auch gelacht. Die Zeiten bieten allerdings wenig Anlass zur Freude.

Natürlich fehlen auch im vierten Band die Historischen Gegebenheiten nicht.
In diesem Band sind wir in der Weimarer Republik angelangt. Die Demokratie ist noch jung.
Es gibt immer noch Unruhen und Streiks sind an der Tagesordnung.
Die Bevölkerung hungert. Das Geld was man verdient ist kaum noch etwas wert.

Und wieder möchte ich erwähnen mit welcher Akribie und mit welcher Liebe die Autorin die Charaktere erschaffen und weiterentwickelt hat und wie gut sie das Zeitgeschehen recherchiert hat.

Am Ende des Buchs erwartet den Leser dann eine schöne Überraschung. Das Cover von Gut Greifenau – Silberstreif ist abgebildet.
Es geht also weiter, ich habe erst einmal ein Freudentänzchen vollführt.
Somit endet der 4. Band auch mit einem großen Fragezeichen und der Leser weiß nicht wie es mit Gut Greifenau weitergeht.
Jetzt heißt es warten.