Rezension

Gut, kommt aber nicht an die Vorgänger heran.

Argus - Jilliane Hoffman

Argus
von Jilliane Hoffman

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Eine junge Frau wird brutal zugerichtet aufgefunden, ein Verdächtiger ist schnell gefunden. Daria DeBianchi, Staatsanwältin, klagt ihn an, die Verurteilung scheint sicher. Doch plötzlich taucht ein Video auf, in dem eine andere junge Frau misshandelt und getötet wird. Es ist offensichtlich, dass beide Fälle zusammen hängen. Der Polizist Manny Alvarez beginnt zu ermitteln und bringt einen Snuff-Club ans Tageslicht und viele weitere Opfer.

Meine Meinung

Ich habe die beiden Vorgänger "Cupido" und "Morpheus" quasi inhaliert und war restlos begeistert. Die Messlatte für "Argus" hing dementsprechend hoch. Doch überzeugen konnte die Autorin nicht zu 100%.

Die Grundidee von einem Snuff.Club finde ich total gelungen und sehr spannend. Hier hätte aber durchaus mehr draus gemacht werden können. Das Potential wurde meiner Meinung nach nicht wirklich ausgeschöpft. Die Verstrickungen, die die Autorin einflechtet sind allerdings hochinteressant und so ist es auch überhaupt nicht verwunderlich, als Bill Bantling dann endlich wieder auf der Bildfläche erscheint.

Die Charaktere haben mir wieder richtig gut gefallen. Daria und Manny sind zwei tolle eigenständige Charaktere, die kaum Klischees bedienen und auch immer glaubwürdig handeln. Im Allgemeinen ist die gesamte Geschichte nachvollziehbar und plausibel. Auch die Verhandlungen und rechtlichen Handlungen/ Überlegungen sind anschaulich und verständlich, auch wenn sie teilweise einfach zu langatmig sind. Das ist aber noch gut auszuhalten. Hoffman hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser tief ins Buch zieht. Die Spannungskurve baut sich langsam und nachhaltig auf, gipfelt dann schließlich im Showdown. Und dieser ist dann auch mein größter Kritikpunkt. Auf gut 450 Seiten baut sich alles relativ gemächlich auf, wird von allen Seiten beleuchtet und die Figuren lassen ihre Gedanken, etc. einfließen. Und dann bekommt der Leser einen Schluss hingeknallt, der zum einen völlig unglaubwürdig und grotesk ist und zum anderen binnen weniger Seiten einfach abgehandelt wird. Auflösung? Fehlanzeige! Wir dürfen wohl auf den nächsten Teil warten. Und leider hat mich C.J. total enttäuscht. Sie macht in den letzten Seiten quasi eine 180° Wendung und mir schwant für den kommenden Teil (falls es ihn den geben wird) Böses. Leider.

Fazit:

Guter Thriller, der durch ein interessantes Thema und eine gleichbleibende Spannung punkten kann. Er kommt aber leider nicht an die anderen Teile der Reihe heran und der Schluss ist leider sehr, sehr enttäuschend. 3 von 5 Sternen und trotz alledem eine Leseempfehlung.