Rezension

Gut recherchierter, historischer Roman

Die letzte Borgia - Sarah Dunant

Die letzte Borgia
von Sarah Dunant

Bewertet mit 4 Sternen

„Die letzte Borgia“ ist ein historischer Roman über das Leben der Lucrezia Borgia von Sarah Dunants und schließt direkt an das Buch „Der Palast der Borgia“ an.

Nachdem Lucrezia Borgias zweiter Ehemann von ihrem Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet wurde, heiratet sie den Herzog von Ferrara Alfonso d`Este.  Diese Ehe soll die Macht und den Reichtum der Borgias vergrößern und wurde von ihrem Vater Papst Alexander VI eingefädelt. Gerüchte über Lucrezias Affären sind überall zu hören. Aber sie weiß sich zu behaupten und kennt die Skrupellosigkeit ihres Vaters und ihres Bruders und weiß, welche Aufgaben sie zu erfüllen hat….

 Mit dem Roman nimmt einen die Autorin direkt mit nach Italien in das Jahr 1502. Durch spannende Intrigen, Machtspiele und unerwartete Wendungen ist das Buch durchgehend spannend. Die Charaktere wirken authentisch und werden gut detailliert beschrieben, allerdings fiel es mir trotzdem schwer einen Bezug zu ihnen aufzubauen.  

Die historischen Gegebenheiten werden gut in die Geschichte eingearbeitet und man merkt, dass Sarah Dunants viel Wert auf historische Fakten und Details gelegt hat. Mir hat das Buch einiges an Konzentration abverlangt und ich habe es als recht anspruchsvoll aber auch ausgesprochen interessant empfunden. Die Charaktere handeln keineswegs immer moralisch aber stets nachvollziehbar.

Die Familiengeschichte der Borgias, der Prunk an den Höfen, die Intrigen und die dunklen Seiten der Zeit werden interessant dargelegt und man merkt, dass dieses Buch gut recherchiert wurde.  
Der gut verständliche im Großen und Ganzen flüssige Schreibstil wird teilweise durch lang verschachtelte Sätze ein wenig erschwert.

Mir hat das Buch insgesamt – obwohl ich einige Stellen ein wenig langatmig fand- gut gefallen, es war spannend, informativ, emotional berührend und unterhaltsam.