Gut recherchierter und spannender historischer Roman
Bewertet mit 5 Sternen
Die Handlung beginnt 1417 in Konstanz am Bodensee mit einer rasanten Flucht des Papstes Johannes XXIII. Anschließend lernt man Poggio Bracciolini, einen Bücherjäger, der in Klosterbibliotheken nach antiken und wertvollen Texten sucht, kennen. In einem Bergkloster entdeckt er ein Buch, das an eine Kette gelegt ist. Als dieses verschwindet, nimmt er die Verfolgung der Diebe auf.
Neben Poggio gibt es zahlreiche weitere interessante Charaktere, die sehr authentisch und lebensnah beschrieben werden. Ein Teil dieser faszinierenden Persönlichkeiten sind historisch belegt. Die Mischung aus Fiktion und Fakten ist dem Autor Dirk Husemann hier gut gelungen. Dabei ist sein Schreibstil fesselnd und bildhaft. Die Dialoge sind unterhaltsam, teilweise amüsant und die Sprache passt trotzdem gut in die Zeit. Durch Kapitel, die sich „Stundeglas“ nennen, gibt es immer wieder interessante Einblicke in Poggios Vergangenheit.
Die gesamte Aufmachung des Buches ist großartig, so dass es schon beim ersten in die Hand nehmen neugierig macht. Das Innencover, die Karte, das Personenregister – aufgeteilt in fiktive und historische Persönlichkeiten - und der Glossar, das alles sind Zusätze, die die gesamte Handlung perfekt abrunden
Im Nachwort findet man die geschichtlichen Grundlagen zu der Geschichte, wodurch die Handlung stimmig und rund wird. Ein informatives und interessantes Buch, das mich dazu veranlasst weitere historische Bücher von Dirk Husemann lesen zu wollen.