Rezension

Gut recherchierter und unterhaltsamer historischer Roman

Die Kinder von Nebra - Ulf Schiewe

Die Kinder von Nebra
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Kinder von Nebra“  ist ein weiterer interessanter und gut recherchierter historischer Roman des Autors Ulf Schiewe.

Die Handlung des Romans ist vor 4000 Jahren angesiedelt. Fürst Orkon ist an der Macht und er regiert ohne Erbarmen, beutet das Volk aus und nimmt sich, was ihm gefällt. Bisher hat es niemand gewagt sich gegen ihn aufzulehnen, aber Rana – eine junge Priesterin – will der Willkür Orkons - mit Hilfe der bronzenen Scheibe mit dem Wissen der Götter, die ihr Vater Utrik erschaffen hat  - ein Ende setzen.

Auch wenn die Ereignisse in der Vergangenheit spielen, sind sie in der Gegenwart geschrieben. Dadurch gelingt es recht schnell in der Handlung anzukommen. Der Schreibstil ist angenehm, lebendig und lässt sich leicht lesen. Durch die vielen Details hatte ich die Umgebung und die Charaktere direkt vor Augen. Sehr interessant fand ich die Einzelheiten der damaligen Lebensweise, Bräuche und Rituale. Dadurch wird die Epoche sehr authentisch dargestellt und ich habe eine Menge neue Informationen aus dieser Zeit erhalten.

Die Charaktere sind facettenreich und mir haben besonders Rana - eine starke und mutige  junge Frau - und ihr Vater der Schmied Utrik gut gefallen. Es ist einfach faszinierend zu erfahren, wie er an seiner Himmelsscheibe arbeitet bis alles passt.

Die Handlung ist abwechslungsreich. Es  gibt eine Menge Spannung, brutale und blutige Szenen, aber auch  ausgiebige bildhafte Naturbeschreibungen.

Eigentlich ist die Optik eher nebensächlich, da sie aber bei diesem Buch so hervorragend gelungen ist, muss ich es erwähnen. Es macht einfach Spaß das Buch in die Hand zu nehmen, da die Haptik, die leichte Struktur des Covers sich einfach gut anfühlt. Auch das Innencover ist toll gestaltet und passt perfekt. Am Ende findet man noch ein Glossar, Informationen über die Klans, eine Auflistung der Götter der Ruotinger und ein Personenverzeichnis.

Das Nachwort hat den gesamten Roman gut abgerundet. Hier wird noch einmal deutlich wieviel Recherchearbeit für so ein Buch notwendig ist. Insgesamt kann ich nur sagen, dass Fiktion und historische Fakten hier hervorragend miteinander verwoben wurden und ich mich ausgesprochen gut unterhalten gefühlt habe.