Rezension

gut und eingängig geschrieben, aber die Handlung konnte mich oft nicht packen

Die Herzen der Männer
von Nickolas Butler

Bewertet mit 3 Sternen

Mein Start in das Buch war gut, wir lernten Nelson kennen und erlebten mit ihm schwere Tage, da er gemobbt wurde und seinen Sommer im Pfadfinderlager verbrachte. Man hat ein klares Bild vor Augen und war gespannt, wie sich Nelson im Laufe der Zeit entwickeln würde. Wir befanden und bis dato in den 60er Jahren.
In Abschnitt zwei sind wir in den 90er Jahren zugegen, aus Nelson wurde ein Kriegsveteran, der mir nicht mehr richtig sympathisch war. Die Entwicklung Nelsons war für mich nur teilweise logisch. Zudem geht es in diesem Abschnitt um Jonathan, Nelsons "Freund" aus dem Camp und noch dazu ein echter Unsympath.
In Abschnitt drei - es ist mittlerweile das Jahr 2019- sehen wir die Männer aus Rachels Sicht und ein Großteil geht um ihren (und Jonathans) Sohn Trevor.

Klar sind die Zeitlinien miteinander verbunden, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass der Autor bei einem Charakter bleibt und diesen entwickelt. Das muss ich leider auch zur Handlung sagen, der Autor begeht viele Nebenwege und greift verschiedene Themen auf, die dann aber nicht in die Tiefe gehen. Oft hatte ich das Gefühl, dass versucht wurde zwanghaft Dramatik aufzubauen, wobei mir die Beweggründe der Männer dabei zum Teil verborgen blieb. Es gab einen roten Faden, keine Frage, aber dieser wurde einfach in vielerlei Hinsicht zu oft aufgedröselt.

Großer Pluspunkt für mich: Das Buch hat sich gut lesen lassen und ich konnte der Handlung auch recht gut folgen. Zudem verwendete der Autor eine bildhafte Sprache, entsprechend konnte ich mir Personen, Umgebungen und Co. gut vorstellen.

Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, mich konnte es nur bedingt überzeugen.