Rezension

Gute, aber anspruchslose Unterhaltung

Percy Jackson 01. Diebe im Olymp - Rick Riordan

Percy Jackson 01. Diebe im Olymp
von Rick Riordan

Bewertet mit 4 Sternen

Percy Jackson hält sich für einen ganz normalen, zwölfjährigen Jungen. Bis er herausfindet, dass er ein Halbgott ist und einen Krieg zwischen den Göttern verhindern muss.

 

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Percy erzählt, dem zwölfjährigen Protagonisten. Zusammen mit seinen Freunden Grover und Annabelle bildet er die „Heldentruppe“ die von ihrer Zusammensetzung her etwas an die Protagonisten aus „Harry Potter“ erinnert. Auch sonst bestehen einige lockere Parallelen zur bekannten britischen Fantasyreihe. So findet auch Percy erst als Teenager heraus, dass er anders ist als andere Kinder und aufgrund seiner Abstammung ein magisch bestimmtes Leben führen wird. Anders als die „Harry Potter“ Bücher spielt die „Percy Jackson“ Reihe aber nicht im Umfeld einer Schule (auch wenn die Handlung von „Diebe im Olymp“ dort beginnt), sondern in einem Feriencamp während der Sommerferien. Auch Zaubereien im Sinne von magischen Sprüchen oder Zaubertränken hat in „Percy Jackson“ keinen Platz, die Magie beschränkt sich auf Götter, magische Wesen und Gegenstände. So haben die beiden Reihen zwar einige Gemeinsamkeiten, sind aber trotzdem recht verschieden.

 

Da es sich bei „Diebe im Olymp“ um den ersten Band der Reihe handelt, wird die Welt, in der die Geschichte spielt, erst mal gründlich eingeführt. Da Percy sich selbst noch nicht damit auskennt (obschon er für einen zwölfjährigen ein beeindruckendes Wissen über griechische Mythologie hat), werden er und der Leser gleichzeitig über alles Wissenswerte aufgeklärt. Die Handlung ist sehr actionreich gestaltet, alle paar Seiten stolpern die drei Helden in ein neues Abenteuer, das gemeistert werden muss. Dies führt zu einem sehr hohen Tempo der Geschichte, leider aber auf Kosten der Charaktere. Die drei Protagonisten haben so viel mit dem Lösen von Rätseln und Bekämpfen von Bösewichten zu tun, dass kein Platz zur Charakterentwicklung bleibt. So bleiben die drei zwar sympathisch, aber auch ziemlich eigenschaftslos. Ausserdem konnte mich Percys Alter nicht überzeugen. Seine Gedanken und sein Handeln liessen ihn einige Jahre älter erscheinen als seine 12 (was in der Verfilmung ja auch angepasst wurde).

 

Der Schreibstil des Autors Rick Riordan lässt sich flüssig lesen und ist eher einfach gestaltet. So eignet sich das Buch auch gut für etwas grössere Kinder und Jugendliche. Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben, auch wenn einige der Sprüche doch eher platt sind. Ich habe die deutsche Übersetzung gelesen, bei der mir einige kleinere Fehler aufgefallen sind. So wurde beispielsweise an einer Stelle „mad“ mit „verrückt“ übersetzt, was zwar grundsätzlich richtig ist, an der betreffenden Stelle war aber „wütend“ gemeint. Solche kleineren Fehler traten mehrmals auf, sind mir zwar ins Auge gestochen, haben das Lesevergnügen aber nicht merklich getrübt.

 

Mein Fazit

Sehr unterhaltsame, wenn auch recht anspruchslose Fantasy-Reihe für jung und alt.