Rezension

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Gute Absichten werden hier zum bösen Spiel!

Die Todesgeigerin - Paul Walz

Die Todesgeigerin
von Paul Walz

,,Was passiert, wenn sich ein Programmierer in eine Musikerin verliebt? Wenn er bereit ist, alles zu tun, um mit ihr zusammenzuleben? Wenn das Geld ausgeht und die Geliebte drängt, es denen abzunehmen, die es in ihren Augen nicht mehr benötigen? Alten Menschen, die ihrer Einsamkeit in Senioren-Chats entkommen wollen. Er ist in der Lage, ihren Wohnort aufzuspüren. Und was geschieht, wenn er dann zu ihnen schleicht, in der Nacht..?." (Klappentext, Paul Walz, Die Todesgeigerin)

Die Leiche einer älteren Dame wird auf ihrem Bett in ihrer eigenen Wohnung aufgefunden. Dem mumifizierten Zustand der Leiche nach zu urteilen, ist die Leiche monatelang unentdeckt geblieben, dennoch wurde weiterhin fleißig das Geld von ihrem Konto abgehoben. Die Tote war eine einsame Dame, die kaum Kontakt zu der Außenwelt pflegte und sich in ihrer Wohnung in einem Seniorenchat verschanzte. Doch mit ihr ist nicht nur ein Menschenleben gegangen, sondern auch wichtige Hinweise auf diese mysteriöse und in schwarz gekleidete Person, die die Frau vor ihrem Tod noch besucht hatte. Eins ist klar, es wird schwer werden diesen Fall zu lösen, weil die Frau einsam war und somit jegliche Anhaltspunkte fehlen, bis auf den Chat, den sie täglich besucht hatte. Ebenso wie viele andere ihrer Sorte...

Den Fall übernimmt Lichthaus mit seinem Ermittlerteam. Doch schnell wird ihnen bewusst, dass es sich hierbei um einen Täter der ganz anderen Sorte handelt und sie sich deshalb Verstärkung holen müssen. Denn dieser Fall spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab, als sie es sonst gewohnt waren. Es handelt sich hierbei um Internetkriminalität. Aus diesem Grund bekommen sie Hilfe aus diesem Bereich, denn sonst droh die Auflösung des Falls zu scheitern.
Auch wenn man gleich ein Bild vom Täter vor Augen hat, lässt sich der Verlauf der Handlung dennoch nicht vorhersehen, denn der Täter hat nicht nur ein Gespür dafür wie er sich durch die Lücken des Internets schlängeln kann, sondern auch in der Realität.

Es ist mein erstes Lichthaus-Buch und umso begeisterter bin von diesem Buch, denn ich habe das Team Lichthaus bereits liebgewonnen, aber vor allem wurden meine Erwartungen an einen richtigen Krimi erfüllt.
Die Spannung ist mit jedem neuen Kapitel, oder in diesem Fall mit jedem Tag, gestiegen- das Ermittlerteam, das lange Zeit im Dunklen tappte, während der Täter immer wieder vor ihrer Nase geflüchtet ist, und immer neue Opfer hinterlassen hat; dann eine krankhafte Liebe, die jedoch tragisch enden musste und eine junge Frau, deren Vergangenheit der Auslöser für all dieses Chaos und Opfer war.
Eine wirklich gut durchdachte Handlung, bei der man sehr gut mitfühlen konnte in den einzelnen Abschnitten. In mir kamen während des Lesen verschiedene Gefühle auf: Ärger, wenn der Täter ihnen entwischte, Trauer um die Opfer, Wärme sobald Lichthaus sich liebevoll um seine Familie kümmerte, aber vor allem Neugierde.
An dieser Stelle möchte ich auch ein Lob an die einzelnen handelnden Protagonisten aussprechen, den die Persönlichkeiten und Eigenschaften waren sehr sorgfältig ausgewählt, sodass jeder der Handlung das gewisse Etwas verleihen konnte.
-Besonders hat mir Lichthaus gefallen, der den Fall nicht in den Mittelpunkt des Geschehens gestellt hat, sondern mit vollen Herzen seiner Frau in einer schweren "Künstlerphase" geholfen hat. Noch nie ist mir ein solch persönlicher Kommissar begegnet wie Lichthaus.

Dieser Fall lädt wirklich zum Mitfiebern ein. ;-)