Rezension

Gute alte Zeiten, oder?

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens - Tom Barbash

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
von Tom Barbash

Bewertet mit 4 Sternen

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 bblubber vor ein paar Sekunden

„Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ so lautet der vielversprechende Titel dieses Buches und man bekommt genau das, was er verspricht.

 Erzählt wird aus der Perspektive von Anton, einem jungen Mann, der Ende der 70ger Jahre versucht, einen Lebensplan für sich zu entwerfen und herausfinden, was er im Leben wirklich erreichen möchte. Er weiß nur, dass er vor allem aus dem Schatten seines Vaters, einem ehemals sehr angesagten Fernsehstar, heraustreten möchte. Bei seinem Versuch, dem Vater zu einem Comeback zu verhelfen, erkennt er, dass auch sein Vater jede Menge Schwächen und Probleme hat.

 Gefüllt wird die Story mit dem prallen Leben der Metropole New York, in der es damals heftig brodelte. Die Emanzipation der Frau, der Ruf nach Gleichberechtigung in der afroamerikanischen Bevölkerung, steigende Kriminalität aber auch sämtliche Facetten des brodelnden Showbusiness bilden die Rahmenhandlung. Wer im passenden Alter ist, wird das ein oder andere erkennen, wird sich an Erlebnisse aus der eigenen Jugend, an Lieder und Fernsehsendungen erinnern. Dass John Lennon höchselbst eine wichtige Rolle spielt, ist interessant und etwas schräg. Obwohl ich eigentlich zu jung für diese Geschichte bin, fühlte ich mich wohl und an Erzählungen meiner Eltern und deren Lieblingsserien erinnert.

Besonders gut gefallen haben mir die bissigen Dialoge und der Erzählstil, der teilweise lakonisch-bitter aber auch ironisch und sehr gut zu lesen war. Ja, das Ende kommt etwas überraschend aber mir war klar, dass hier nur ein kurzer Blick in dieses Leben gedacht war. Eine Momentaufnahme, ein Jahr, ein Rückblick auf eine Zeit, die uns fremd und vertraut ist und die den Grundstein für viele Entwicklungen gelegt hat, die uns auch heute wie damals noch beschäftigen. Irgendwie war alles ein wenig anders und doch hat sich nicht so viel verändert wie wir alle glauben.