Rezension

Gute Ansätze, die nicht perfekt ausgearbeitet sind

Ein Tag im März - Jessica Thompson

Ein Tag im März
von Jessica Thompson

Bewertet mit 3 Sternen

Adam ist jedes Mal nervös, wenn er die schöne Unbekannte an Tisch zehn bedienen muss. Die junge Frau kommt täglich in sein Café, bestellt einen koffeinfreien Latte mit einem Stück Zucker, sitzt stundenlang dort und sieht mit unfassbarer Traurigkeit zu, wie die Welt an ihr vorbeizieht. Was Adam nicht weiß: Bryony hat einen schlimmen Verlust erlitten, denn sie hat Max, den Menschen, den sie am meisten liebte, durch einen tragischen Unfall verloren. Ein einziger Augenblick an einem milden Frühlingsabend im März hat ihr Leben für immer verändert. Um ins Leben zurückzufinden, braucht sie die Kraft, verzeihen zu können - und die Liebe eines Menschen ...

Meine Meinung: 
In diesem Buch tauchen sehr viele verschiedene Charaktere auf, d.h. der Klappentext verspricht diesbezüglich viel zu wenig, weil wir viele verschiedene Geschichten erleben und eben nicht nur die von Adam und die von Bryony. Viel mehr erleben wir auch Sara und Tom, Keon und seine Mutter, Rachel - die kleine Ballerina, und dann eben Bryony und Max, und auch Adam. Im Großen und Ganzen geht es in den Geschichten, die sich an verschieden Punkten treffen, um Vergebung. Die Thematik finde ich gut gewählt, weil Vergebung in verschiedenen Situationen eine Rolle spielen kann. Und all diese Situationen werden in den Geschichten dargestellt und man erlebt mit inwiefern die Charaktere verzeihen oder eben nicht verzeihen. Das ist an einigen Stellen wirklich emotional und ergreifend. 

Dennoch bin ich von der Story nicht ganz überzeugt. Die Autorin schafft viele tolle Ansätze, die wirklich zu was Gutem führen könnten. Leider werden diese mir persönlich zu wenig ausgearbeitet. So kommt es dazu, dass das Buch Zeit verschwendet mit unwichtigem Geplänkel und die guten Ansätze gehen dadurch verloren bzw. werden weniger gut. Ich bin daher zum Ende hin etwas enttäuscht, vorallem weil das Buch sich im Großen und Ganzen dann doch wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten anhört. Sara und Tom haben nur eine kleine Nebenrolle und werden nachher zu willkürlich in die Geschichte eingefädelt. Sowas stört mich irgendwie zu sehr.

Fazit: 
Eine süße Geschichte für zwischendurch, die inbesondere die Thematik der Vergebung in vielen Strängen erzählt. Einige Stränge wirken leider etwas wie Kurzgeschichte und werden später zu zufällig wieder in die Hauptgeschichte eingebaut. Es gibt gute Ansätze, die nicht gut genug ausgebaut werden, obwohl sie sehr gute Wendungen hätten bringen können. Daher solide 3 Sterne!!