Rezension

Gute Biographie

Die Liebknechts - Annelies Laschitza

Die Liebknechts
von Annelies Laschitza

Annelies Laschitzka legt eine Biographie über Karl Liebknecht, Mitbegründer der KPD, und seine Frau Sophie vor. Auch wenn es eine "Doppelbiographie" ist bzw. sein soll, steht doch der in der Öffentlichkeit stehende Karl im Mittelpunkt, seine Frau wird häufig nur am Rande erwähnt.

Karl Liebknecht wird aber nicht "nur" als Politiker und Sozialrevolutionär geschildert, auch der Mensch Karl Liebknecht wird dem Leser nähergebracht. Weiterhin zentral sind die politischen Umstände in denen Karl Liebknecht wirkte. So werden seine Diskussionen mit Rosa Luxemburg ebenso thematisiert, wie die Frage nach den Kriegskrediten und Liebknechts Rolle in der Arbeiterbewegung und der Internationale. Gekonnt werden Liebknechts Eifer und Idealismus dargestellt, wie auch seine Ungeduld und sein problematisches Verhältnis zum Familienleben. Zudem werden Karl Liebknechts Gefängnisaufenthalte und seine Verarbeitung derselben geschildert.  

Der Autorin ist es mMn gut gelungen, das Leben, Wirken und Denken Karl Liebknechts lebendig und interessant darzustellen. Das Buch ist fachlich fundiert und so geschrieben, dass es sich gut und angenehm lesen lässt. Zu kritisieren ist mMn insbesondere der Aspekt der "Doppelbiographie". Denn diese ist nicht wirklich gelungen, Sophie Liebknecht verblasst neben ihrem Mann, auf den sich das Buch in erster Linie konzentriert. Warum dann nicht einfach eine Biographie "nur" über Karl Liebknecht? Weiterhin fällt an einigen Stellen des Buches auf, dass die Autorin doch sehr mit Karl Liebknecht symphatisiert (was wiederum mir sehr symphatisch ist, das kann man aber auch anders sehen).

Fazit: Eine gut lesbare, fachlich fundierte, Biographie über einen interessanten Politiker. Aber auch nicht mehr.