Rezension

Gute Dilogie ohne echten Überraschungseffekt

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
von Virginia Boecker

Bewertet mit 4 Sternen

Was bleibt der gefürchteten Hexenjägerin Elizabeth Grey, nachdem sie ihr Stigma und damit ihre magische Unverwundbarkeit verloren hat? Ihr Kampfgeist. Und ihre Liebe. Doch nicht alle trauen der ehemaligen Gegnerin. Und was hat John, der Heiler, gewonnen, nachdem die Kraft des Stigmas auf ihn übergegangen ist? Sein Leben. Und eben jene Unverwundbarkeit. Aber diese Kraft verändert ihn. Und schon bald erkennt Elizabeth ihn kaum wieder. Denn seine neue Macht treibt ihn in den tobenden Krieg. Wird Elizabeth John vor dem Sog des Stigmas schützen können? Ohne ihre einstige Stärke, aber mit dem Mut der Verzweiflung?

Meine Meinung: 
In den zweiten Teil der Witch Hunter Reihe konnte ich sehr gut starten, obwohl Band 1 schon eine ganze Weile her ist und ich wirklich nicht mehr viel wusste. Die Autorin macht es dem Leser aber leicht und baut gerade zu Beginn einige Rückblenden ein, die einem helfen, gut in die Geschichte zurück zu finden. 
Aus diesem Grund hat mich die Geschichte von vornherein in ihren Bann gezogen, weil ich sofort wieder mitten im Geschehen war. Ich war also von Beginn erstmal begeistert, obwohl ich sogar mit Zweifeln an diesen Band gegangen bin, da ich recht viel schlechtes gehört hatte. 

Diese Meinung kann ich aber nicht bestätigen oder teilen, weil ich wirklich gefesselt war und für mich dieser zweite Band schon ein gutes Lesevergnügen geboten hat. Ich habe mich gerne wieder mit Elizabeth in die Welt der Magier und Hexenjäger begeben. Elizabeth macht weiterhin Jagd auf den neuen König und hatten dabei mit alten und neuen Problemen zu kämpfen. Die Charaktere sind für mich wieder sehr gut und facettenreich aufgebaut. Alte Lieblinge kommen zurück, neue Figuren werden geschaffen, oder einem bereits bekannte Figuren näher gebracht. Virginia Boecker schafft es so, den Leser am Ball zu halten und Sympathie für ihre Figuren zu erzeugen. Dennoch fehlte mit hier irgendwie der Zauber des ersten Bands. Ich muss sagen, dass mir irgendwie der Fokus der Geschichte etwas verloren gegangen ist. Ging es in Band 1 noch wirklich um Hexenjäger, Macht, Stigma und Kampfgeist, ist mir Band 2 doch zu sehr geprägt von den immer gleichen Diskussionen um John und seine Launen. Ich hatte Elizabeth sehr viel furchtloser und irgendwie taffer in Erinnerung. In diesem Band erschien sie mir fast weinerlich und anstrengend. Auch wenn ich wirklich jederzeit gefesselt war und mich nicht durch die Geschichte gequält habe, war mir das Ende dann aber doch zu einfach, zu wenig überraschend und wirklich etwas zu harmonisch. 

Fazit: 
Wir bekommen einen wirklich guten letzten Band der Dilogie geboten, der einen nochmal fesselt, einem bereits bekannte und neue Charaktere näher bringt, aber einen irgendwie nicht überrascht. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber ich bin auch froh, dass die Autorin sich für eine Dilogie entschieden hat und ihre Geschichte nicht unnötig in die Länge zieht. Ich vergebe dennoch sehr gute 4 Sterne!