Rezension

Gute Fortsetzung mit ein paar Längen

Rette mich vor dir - Tahereh Mafi

Rette mich vor dir
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Juliette ist die Flucht gelungen. Sie und Adam sind den Fängen des grausamen Regimes entkommen und haben Zuflucht gefunden im Omega Point, dem geheimen Stützpunkt der Rebellen. Hier gibt es andere wie sie mit übernatürlichen Kräften, und zum ersten Mal fühlt Juliette sich nicht mehr als Ausgestoßene, als Monster. Doch der Fluch ihrer tödlichen Berührung verfolgt sie auch hier – zumal Adam nicht länger völlig immun dagegen ist. Während ihre Liebe zueinander immer unmöglicher scheint, rückt der Krieg mit dem Reestablishment unaufhaltsam näher. Und mit ihm das Wiedersehen mit dem dunklen und geheimnisvollen Warner, hinter dessen scheinbar gefühlloser Fassade sich so viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat ...

 

Meinung:

Achtung! Wer den ersten Band nicht kennt, wird hier auf Spoiler treffen!

Juliette befindet sich jetzt in Sicherheit und ist Warner und dem Reestablishment entkommen. Trotzdem findet sie sich in Omega Point nicht zurecht und fühlt sich schuldig und ausgegrenzt. Alle Zeichen stehen auf Krieg und Juliette muss lernen, dass Selbstmitleid ihr in dieser Situation nicht weiterhelfen wird. Auch ihre Beziehung mit Adam wird immer schwieriger, denn er ist nicht ganz immun gegen ihre Berührungen. Als sie dann noch mit Warner konfrontiert wird, ist das Gefühlschaos perfekt, denn obwohl sie von Warners Art abgestoßen ist, fühlt sie sich doch zu ihm hingezogen.

Erinnert man sich noch an den ersten Teil, weiß man, dass Juliette dort am Ende in Omega Point angekommen ist und erfuhr, dass sie nicht die einzige "Mutation" ist. Dieser Band setzt zwei Wochen nach ihrer Ankunft dort an und immer noch ist Juliette voller Selbstzweifel und -vorwürfen. Sie distanziert sich von den Anderen und bemitleidet sich enorm, da sie keinen berühren kann und mit Chase, dem Anführer, auch nicht warm wird. Außerdem sieht sie sich außerstande, ihre Kräfte zu kontrollieren und bringt deswegen auch nicht wirklich den Willen auf, daran zu arbeiten. Das wird auf Dauer ein wenig ermüdend, auch wenn der Schreibstil der Autorin wieder sehr sehr gut und ungewöhnlich war.

Juliette entwickelt sich in diesem Band weiter und lernt, sich nach und nach zu öffnen und für sich einzustehen, aber so ganz kann sie nicht aus ihrer Haut raus. Und genau das hat mir persönlich gut gefallen, dass die Autorin ihre Figur nicht aus den Augen verliert. Aus dem Gefühlschaos mit Adam und Warner bin ich noch nicht so ganz schlau geworden und ich lasse mich mal im dritten Teil überraschen, wie die drei sich entwickeln und wer letztendlich das Rennen bei Juliette macht. Denn wo Warner in diesem Buch zugänglicher wirkt, als im ersten Band, umso distanzierter sind Adam und seine Handlungen und Beweggründe.

Wie schon erwähnt ist auch in diesem Buch der Schreibstil wieder sehr ungewöhnlich und berührend. Juliette innere Zerrissenheit wird auch hier wieder mit durchgestrichenen Sätzen und Wörtern dargestellt und aus der Ich-Perspektive erzählt, wirkt Juliettes Geschichte noch intensiver.

Leider hilft der Schreibstil nicht darüber hinweg, dass sich inhaltsmäßig manches ein wenig zieht. Dafür sind die Szenen, wo etwas passiert umso spannender und entschädigen ein wenig für die Längen. Zum Ende des Buches bleiben einige Fragen offen und man kann gespannt sein, was einen im finalen Teil der Reihe erwartet.

 

Fazit:

Trotz einer Längen und etwas viel Selbstmitleid der Hauptprotagonistin ist der zweite Band der Trilogie durchaus sehr unterhaltsam und bringt die Geschichte weiter.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.