Rezension

Gute Fortsetzung mit kleineren Schwächen

Fragmente - Dan Wells

Partials - Fragmente
von Dan Wells

INHALT

"Unsere Welt liegt in Trümmern. Und sie birgt ein furchtbares Geheimnis.In ferner Zukunft wurde die Menschheit durch den Isolationskrieg fast vollständig vernichtet - besiegt von den Partials, künstlichen Kriegern, die die Menschen selbst erschaffen hatten. Eine der letzten Überlebenden ist Kira Walker, die erfahren hat, dass sie selbst ein verhängnisvolles Erbe in sich trägt, von dem sie nichts ahnte. Auf der Suche nach ihrer eigenen Herkunft muss sie sich ausgerechnet auf die Hilfe zweier Partials verlassen - Samm und Heron, die als Einzige ihr Geheimnis kennen. Kiras Weg führt sie durch das verwüstete Land, das der Isolationskrieg aus dem nordamerikanischen Kontinent gemacht hat - und dort wird sie dem schrecklichsten Feind begegnen, den die Menschheit je gekannt hat ..."Quelle IVI

MEINE MEINUNG

Dan Wells habe ich durch seine Ich bin kein Serienkiller - Reihe kennengelernt, die mich alles andere als begeistert hat. Eigentlich wollte ich nichts mehr von ihm lesen, doch dann erschien letztes Jahr der erste Band seine Dystopie Partials und die Neugierde hat mich wieder gepackt. 

Mit Fragmente geht die Trilogie in die zweite Runde. Im ersten Band Aufbruch haben wir Kira kennengelernt, die auch dieses Mal wieder die Protagonistin ist. Sie ist ein toughes Mädchen, das weiß, was es will. Sie ist eine dieser Figuren, die ihren Kopf benutzen, bevor sie etwas tun, dann aber trotzdem voller Leidenschaft agieren. Sie schreckt nicht vor Gefahren zurück, weiß aber, was ihr Handeln für Folgen haben kann und wägt erst einmal ab. Diese Eigenschaft gefällt mir an ihr. Sie ist eine Heldin, die man gerne durch die Geschichte begleitet.

Zu ihrer Erzählstimme gesellen sich in Band 2 jedoch auch andere dazu. Marcus bekommt ebenfalls einen relativ großen Erzählpart und einige weitere Nebenfiguren dürfen das eine oder andere Mal zu Wort kommen. Die wechselnde Perspektive wurde auch genutzt, um Cliffhanger zu kreieren. Das Problem hierbei ist nur manchmal, dass zwischen dem Cliffhanger und der anknüpfenden Szene so viel Zeit vergangen ist, dass man lieber bei der zwischengeschobenen Szene weiterlesen würde. In diesem Fall gilt wohl: weniger ist mehr. 

Vielleicht liegt das auch daran, dass der Spannungsbogen in der zweiten Hälfte abfällt. Fragmente hat es nicht mehr geschafft, mich so zu fesseln wie Aufbruch. Es fehlt die Dynamik, was vielleicht auch mit den Zeitsprüngen zu tun hat. Etwas im Zeitraffer oder im Nachhinein nachzuerzählen, ist immer spannungsloser und zäher, als mitten im Geschehen zu stecken. Es hätte sicher eine Möglichkeit gegeben, den Mittelteil fesselnder zu gestalten. Es ist zwar wichtig, Informationen hinzuzugeben und auf manche hat man als Leser auch lange gewartet, trotzdem hätte ein bisschen mehr Dynamik der Geschichte gut getan. Was den Spannungsfaktor angeht, reicht Fragmente einfach nicht an Aufbruch heran. Ich hoffe, dass mich der dritte Band wieder mehr überzeugt und vor allem die letzten, noch offenen Fragen klärt. 

Eine solide Fortsetzung mit vielen Informationen und etwas zu wenig Aktion. 

4 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt

~*~ IVI ~*~ 576 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-492-70283-6 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 19,99€ ~*~ März 2014 ~*~