Rezension

Gute Geschichte

Sadie - Courtney Summers

Sadie
von Courtney Summers

Bewertet mit 3 Sternen

Eine gute Geschichte auch wenn die Entwicklung leider etwas zu vorhersehbar war.

Inhalt:
Sadie hatte nur einen Antrieb im ihrem Leben - ihre Schwester.
Doch nachdem Mattie ermordet wurde, ist da nichts mehr und niemand scheint sich ernsthaft auf die Suche des Mörders zu machen. Deshalb macht sich Sadie auf den Weg ...

Meinung:
Alles an dem Cover hat geschrien: Lies mich!
Dabei ist es sogar recht schlicht. Das Gesicht eines Mädchens, Cover komplett in Rot.
Der Titel "Sadie" ausgeschnitten und schwarz hinterlegt.
Es ist ein Hingucker und wirkt unglaublich dramatisch.
Darunter steht der einfache Satz: "Stirbt Sie, wird niemand die Wahrheit erfahren."
Das hat gereicht, denn nun wollte ich ihre Geschichte erfahren.

Sadies Geschichte wird aus 2 Blickwinkeln erzählt.
Zum einen haben wir die direkte Sicht von Sadie und dann gibt es noch einen Radiomoderator, der einen Podcast über ihre Geschichte macht.
Das ist eine tolle Idee und macht beim Lesen unglaublich Spaß.
Man hat den Eindruck einerseits mit Sadie unterwegs zu sein aber auch mit dem Moderator nach ihr zu Suchen und Schritt für Schritt ihrer Geschichte zu rekonstruieren.
Wie man sich vorstellen kann, bekommt man keinen Gute-Laune-Roadtrip zu lesen.
Sadie kommt aus der absoluten Unterschicht, ihre Mutter ist Drogen- und Alkoholabhängig und sie hat ihre Töchter irgendwann einfach im Stich gelassen. Sadie hatte also nie wirklich eine Kindheit, sie hatte nur Mattie.
Das ist alles unglaublich traurig weil es für einige Menschen die Realität ist.

Auf Sadies Weg - ihrer Suche nach dem Mörder ihrer Schwester, lernt man ihre Welt kennen. Wie man sich denken kann, ist ihr Leben nicht schön und mit jedem bisschen was man erfährt, wird es nur noch tragischer. Aber man kann Sadie auch nur bewundern für ihre Stärke und für die Frau, zu der sie wird. Es wird einfach klar das Sadie eine Überlebenskünstlerin ist, sie schlägt sich durchs Leben und das Leben schlägt eben oft zurück.
Und obwohl das alles traurig und tragisch ist, konnte es mich nicht wirklich erreichen. Ich fühlte mich die ganze Zeit eher als Beobachter, als würde ich durch Milchglas zuschauen.
Einer der Gründe ist der Radiomoderator. Als stilistisches Mittel hat es mir gut gefallen aber es hat einen auch auf Abstand gehalten. Und dann hatte ich das Problem, das ich schon früh am Anfang so eine Ahnung hatte in welche Richtung die Geschichte mich führen will. Blöd, das ich damit auch vollkommen Recht hatte. Das hat die ganze Spannung gekillt.

Alles in allem war die Geschichte für mich einfach ein bisschen zu vorhersehbar.
Tja und das Ende hat es auch nicht besser gemacht. Denn das was mich wirklich angetrieben hat, warum ich die Geschichte immer weiter lesen wollte, damit wurde ich unbeantwortet zurückgelassen.
Sadie hätte einfach noch so viel mehr sein können als nur eine gute Geschichte.