Rezension

Gute Geschichte - genau aus der richtigen Perspektive erzählt

Die Zelle - Jonas Winner

Die Zelle
von Jonas Winner

Bewertet mit 5 Sternen

Eine sehr gute Geschichte die genau aus der richtigen Perspektive erzählt wird und daher mit einem doch zu einem gewissen Punkt unerwarteten Ende schockt.

Der elfjährige Sam ist mit seinen Eltern neu nach Berlin gezogen. Es sind Sommerferien, er kennt niemanden in seinem Alter. Gelangweilt erforscht er das Gelände der alten Villa, in das die Familie gezogen ist – und entdeckt in einem unterirdischen Keller ein asiatisches Mädchen, das dort gefangen gehalten wird und schreckliche Angst hat. ...Es beginnen schreckliche, zermürbende Wochen für den Jungen, in denen er verzweifelt versucht andere Erwachsene auf das offensichtlich vertuschte Verbrechen aufmerksam zu machen…Sam, der verzweifelte Junge ging mir so richtig nahe. Ich fragte mich beim Lesen ständig warum denn nicht irgendjemand auf das Leid dieses Kindes aufmerksam wird und warum ihm niemand glauben will. Der Vater war sehr gut charakterisiert. Den einsamen Wolf, der sich in seiner Welt der Musik verschanzt und den Ausgang nicht mehr findet nimmt man ihm voll ab. Nachvollziehbar ist auch sein Frust darüber, dass seine Ehefrau als Opernsängerin mehr Erfolg hat als er als Komponist. Auch Hannah und die Mutter sind sehr überzeugend.

Es war spannend fast bis zur letzten Seite. Das Ende hätte etwas raffinierter gestaltet werden können aber das tut meiner Bewertung keinen Abbruch.