Rezension

Gute Geschichte mit kleinen Schwächen

Wer war Alice
von T. R. Richmond

Bewertet mit 4 Sternen

"Wer war Alice" ist mir bereits vor dem Erscheinungstag ins Auge gesprungen und somit stand für mich sehr schnell fest, dass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. Da die Kurzbeschreibung einfach großartig klang, habe ich hier eine spannende und ereignisreiche Geschichte erwartet und muss sagen, dass ich dies zum Großteil bekommen habe - wenn auch etwas anders, als zuvor erwartet.

Die Geschichte ist nämlich kein klassischer Roman, sondern eine Zusammensetzung aus Briefen, Emails und Co. An sich ganz nett, da ich solche Bücher sehr mag, allerdings empfand ich die Geschichte besonders auf den ersten fünfzig Seiten als sehr anstrengend, weil ich mich stellenweise nicht so drauf einlassen konnte, wie ich es zuvor noch erhofft habe. Allerdings wurde es mit der Zeit immer besser und ich erhielt zahlreiche Informationen über Alice und ihren Tod.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Alice stirbt in einem Fluss. Mit gerade einmal 25 Jahren. Ihr Tod lässt dabei viele Menschen nicht los und somit wird nicht nur über die junge Frau viel geredet und falsche Gerüchte verbreitet, sondern auch ihr gesamter Tod aufbereitet. Wer hier also wirklich einen Roman erwartet hat, der wird enttäuscht sein, da die Geschichte eher an ein Puzzle in Buchform erinnert. 

Und dies ist auch ein kleiner Kritikpunkt, denn durch den Schreibstil sind mir die Charaktere leider fremd geblieben. Ich habe zwar ihre Worte in mich aufgenommen, wurde mitr ihnen allerdings nicht warm und somit konnte ich niemanden von ihnen großartig Sympathie entgegenbringen. Dies ist ein wenig schade, denn ich hätte mich gerne mehr in sie hineinversetzt, allerdings habe ich mich nach spätestens fünfzig Seiten damit mehr oder weniger abgefunden. 

Das Cover ist sehr schön anzusehen und hat mir direkt zugesagt, sodass ich auch umgehend die Kurzbeschreibung gelesen habe. Beides zusammen war für mich so ansprechend, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Wer war Alice" ist eine spannende und interessante Geschichte, deren Schreibstil zwar aufgrund des Aufbaus aus Briefen, Emails und Co. nicht jedermanns Sache sein dürfte, mich aber dennoch gut unterhalten konnte. Wer schon immer mal eine Art Puzzle in Buchform lesen wollte, der ist hier genau richtig. Wer eher einen klassischen Roman erwartet, der könnte dagegen enttäuscht sein.

Kommentare

jenvo82 kommentierte am 24. März 2016 um 06:40

Hier bin ich noch etwas unentschlossen, obwohl mir die Leseprobe eigentlich gut gefallen hat, aber ich glaube es ist kein Must-Have für mein Bücherregal.