Rezension

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Gute Geschichte - teilweise etwas lang

Das Lied der Störche - Ulrike Renk

Das Lied der Störche
von Ulrike Renk

Ulrike Renk hat mir "Das Lied der Störche" den ersten Band einer mehrteiligen Familiensaga geschrieben, in welcher die Ich-Erzählerin Frederike aus ihrem Leben auf dem Gutshof ihres Stiefvaters berichtet - eingehend ihre Gefühle und Ängste beschreibt. 

 

Frederike's Vater ist schon früh gestorben und so wächst sie mit Ihrer Mutter und ihrem Stiefvater (bereits der zweite Stiefvater) sowie mehreren Stiefgeschwistern in Gaudenz auf. Der Roman spielt um 1920 und nimmt den Leser mit auf eine Reise kurz nach dem ersten Weltkrieg, welche durch die aufkeimende Angst auf weitere Unruhen und Ungewissheit begleitet wird. 

 

Meine Meinung: 

Frederike (kurz Freddy genannt) berichtet ausführlich und somit für den Leser sehr gut nachvollziehbar von ihrem täglichen Leben auf dem Gut der von Fennhusen, einer Familie der gehobenen Mittelschicht. Sie freundet sich schnell mit dem Personal auf dem Gut an und zeigt sich u.a. den Leuten gegenüber von einer sehr menschlichen Seite, was zu dieser Zeit eher weniger üblich war. Nach dem 2-jährigen Aufenthalt auf einer Gartenbauschule kommt Freddy zurück auf das Gut und sie spürt, dass nun der Ernst des Lebens auf sie zukommen wird. 

Schon früh in ihrem Leben lernt der Leser weitere Charaktere kennen, welche Freddy das Buch hindurch begleiten und sehr wichtige Rollen einnehmen. Dabei sind mir ihre beste Freundin Thea und natürlich Ax von Stieglitz in guter Erinnerung geblieben. Beide Charaktere sind von Ulrike Renk sehr gut beschrieben. Der Leser spürt um ihre Bedeutung für Freddy und ahnt frühzeitig die Tragik gerade in Bezug auf Ax. Jedoch wird das Geheimnis um seine Person erst auf den letzten Seiten gelüftet. 

 

Fazit: 

Der Roman hat sich sehr flüssig lesen lassen. Die Szenerie war sehr gut beschrieben und die Idee zur Geschichte als solche überaus gut. Einige Passagen waren für meinen Geschmack jedoch etwas zu langatmig und es hat mir die Spannung gefehlt. Daher vergebe ich diesmal 4 von 5 möglichen Sternen, jedoch mit der Tendenz zu 3 Sternen.