Rezension

Gute Grundidee, die etwas wenig ausgearbeitet wurde

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch habe ich endlich, nachdem es bestimmt schon 4 Jahre in meinem Regal stand, im Rahmen der Lovelybooks-SuB-Abbau-Challenge in die Hand genommen. Was soll ich sagen? Ich gestehe, dass ich am Anfang gar nicht angetan war. Die ersten Seiten zogen sich dahin wie Kaugummi. Die Welt, die Scott Westerfeld geschaffen hat war für mich kaum zu verstehen, da er viel zu wenige Erklärungen gibt. Wer lebt warum wo? Wie ist es zu dieser Welt gekommen? Da ich es aber ja für die Challenge zählen wollte habe ich durchgezogen und es wurde immer spannender. Inzwischen habe ich sogar den zweiten Band schon fast durch, der dritte liegt bereit und der vierte Band ist bestellt.

Kritikpunkt an diesem Buch ist auf jeden Fall, dass Scott Westerfeld zwar tolle Ideen hat, diese aber nicht wirklich so ausführt, dass der Leser sie nachvollziehen kann. Man erfährt, dass es höchstes Ziel der so genannten "Uglies" ist, dass sie an ihrem 16. Geburtstag durch eine Operation zu "Pretties" werden. Auch Tally, die Hauptperson dieses Buches wünscht sich nichts sehnlicher. Da kommt jetzt auch ein Positivpunkt dieses Buches. Gerade in Dystopien wechseln mir die Hauptcharaktere oft viel zu schnell die Seiten. Es ist nicht nachvollziehbar, warum sie plötzlich erkennen, dass die Welt in der sie leben doch nicht so erstrebenswert ist, wie bislang angenommen. Dies ist hier definitiv anders. An Tally sieht man sehr schön, dass sie immer wieder zweifelt. Mal die eine Seite als besser erkennt, mal die andere bevorzugt.

Tally ist zunächst einmal eine typische Ugly. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als endlich 16 Jahre alt zu werden, die ersehnte Operation zu bekommen und eine Pretty zu sein. Die Welt in der Tally lebt ist sehr einfach. Ab dem 16. Lebensjahr sind alle gleich, alle haben Spaß und niemand ist besser als der Andere. Denkt man zumindest zunächst... Sie ist als Charakter relativ wankelmütig. Man merkt, dass sie in ihrem Leben bislang wenig Entscheidungen treffen musste und das macht sich auch bei ihrem Überleben in der Wildnis bemerkbar. Aber, sie erweist sich als starker Charakter, der sich bemüht sich auf alles, was auf sie zukommt einzustellen.

Die Welt außerhalb von Uglyville und Prettytown ist interessant beschrieben und hier wird die Geschichte für mich auch nachvollziehbarer, da sie einfach näher an unserer Welt dran ist und es nicht so stört, dass Westerfeld wenig Erklärungen gibt. Die Geschichte, die in Smoke spielt hat mir auch am besten gefallen, da hier am Meisten passiert. Es ist unheimlich spannend zu sehen, wie Tally auf die Bewohner von Smoke reagiert.

De Geschichte endet mit einem großen Cliffhanger. Wie gut, dass Band 2 schon bereit lag.

Von mir gibt es 3,5 Sterne für den ersten Band einer Dystopie, die durchaus sehr gute Grundideen hat, die aber zum Teil zu wenig erklärt werden, um sie wirklich bis ins Letzte zu verstehen.