Rezension

Gute Idee

Chosen 01: Die Bestimmte - Rena Fischer

Chosen 01: Die Bestimmte
von Rena Fischer

Emma muss nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Mutter zu ihrem Vater nach Irland ziehen. Dieser schickt sie auf ein Internat für Hochbegabte, doch nicht irgendwelche Hochbegabte. Emma hat eine besondere Fähigkeit - sie kann die Gefühle anderer Menschen erspüren. Solche und andere Begabungen sind in Sensus Corvi versammelt und werden trainiert. Wem kann Emma trauen? Wer entpuppt sich als Verräter? Emma gerät in ein gefährliches Spiel. Und dann ist da ja auch noch Aidan ...

 

Die Beschreibung klang genau nach meiner Kragenweite. Ein geheimnisvolles Internat, mystische Fähigkeiten, gewürzt mit ein wenig Intrige ist immer gut für mein Leserherz. Auch das Cover hat mich angesprochen, da es trotz „Mädchengesicht“ nicht allzu kitschig daher kam mit dem schwarzen Hintergrund und den „Schlieren“. Dementsprechend war die Freude auf dieses Buch ziemlich groß.

Der Anfang war richtig gut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin große Stolpersteine legte oder groß mit Erklärungen langweilt. Ich stieg sofort in die Geschichte ein, in Emmas Sehnsüchte, Ängste, ihre Trauer und ihre Wut und wurde sofort mitgenommen. Auch die anderen Charaktere wurden im Laufe der ersten 50 Seiten vorgestellt, wie Aidan oder sein Gegenpol Jared, Emmas Vater, um nur einige Beispiele zu nennen. Das war zwar nichts neues, aber ich mag es, wenn die Figuren erst nach und nach vorgestellt werden und ich nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werde, frei nach dem Motto: Friss oder stirb.

Leider Gottes wurde ich mit den Charakteren selbst nicht so richtig warm. Ich weiß gar nicht woran es genau lag, aber versuche es euch zu an dieser Stelle zu Beschreiben. Emma war nicht schlecht, aber sie erschien mir zu blass, zu farblos in ihren Reaktionen und zu kopflos in ihren Gefühlen. Egal ob sie sich in ihren Gefühlen zu den männlichen Protagonisten erging, oder in Aktion war. Ich denke, nach dem Tod ihrer Mutter und der völlig neuen Umgebung plus den Intrigenspielchen, hätte man ein etwas gefassteres oder gesetzteres Auftreten erwarten können. Oder eine etwas langsamere Annährung zwischen den Figuren. Auch die Nebenfiguren an ihrer Schule erschienen mir etwas zu blass, zu farblos, als das ich mich mit ihnen hätte identifizieren können. Schade!

Die Fähigkeiten der Figuren fand ich dagegen echt super. Manchmal musste ich Grinsen oder Lachen, wenn Emma Aidan beinahe einen Ball an den Kopf hat fliegen lassen. Auch die unterschiedliche und erlernbare Intensität war ausgeklügelt. Mit den Fähigkeiten hatte ich auf jeden Fall meinen Spaß.

Auch der Plot an sich war spannend und gut aufgebaut.

 

Alles in allem muss ich sagen, dass es nicht mein Buch war. Die Story und die Idee konnten beide punkten. Die fand ich auch ausgearbeitet und hatte meinen Spaß daran. Jedoch konnte ich den Charakteren kaum etwas abgewinnen, und da ich meist zu einer Geschichte durch die Figuren finde, hat auch das Buch leider viel an seiner Attraktivität auf mich verloren. Leider!

 

Aus diesem Grund kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.